22
Mrz
2015
Putzgewebe im Badezimmer
Obwohl die Lehmschicht im Büro erst am vorigen Tag aufgetragen wurde, war heute bereits deutlich der Trocknungsprozess zu bestaunen. Normalerweise rechnen wir knappe zwei Wochen pro Schicht Lehmputz (2-3cm), doch in der Nähe des Schornsteins und mit Putzstärken die lediglich 5mm betragen, kann der Prozess schon deutlich schneller voranschreiten – wie man sieht.
Vorbereitungen, Putzgewebe zuschneiden
Wenn man sich den Hals schon mit dem Verputzen einer Decke verrenkt, dann lohnt es sich auch auf diese Arbeitsweise weiterzumachen und gleich die nächste Zimmerdecke in Angriff zu nehmen. In diesem Sinne, wollten Annika und ich heute die großen Deckenfelder im Badezimmer im Obergeschoss angehen, welche bereits seit einiger Zeit auf das Putzgewebe warten.
Eine Liste der benötigten Zuschnitte (wieder quer zur Deckenrichtung) war schnell erstellt und da Ronja sich doch nicht im Kinderwagen hinlegen wollte, sicher dort an ihrer Statt einquartiert. Während Annika auf dem Hof die Putzgaze ablängte, machte ich mich daran den Lehm fit zu machen bzw. anzumischen.
Da die Deckenbahnen weitestgehend gleich breit sind, konnten die meisten Rollen mit Putzgewebe auf einem Stapel abgelegt und dann von dort nach oben ins Badezimmer gebracht werden.
Putzgewebe auf großen Deckenflächen
Große Deckenflächen zu verputzen bringt zwei Herausforderungen mit sich:
- Den Lehmputz lange genug feucht zu halten, sodass die Putzgaze eingearbeitet werden kann
- Die Fläche so zu ebnen, dass es wie eine einheitliche Fläche aussieht und nicht eine Hügellandschaft
Bei schmalen Deckenbahnen bestehen diese Probleme kaum, da der Lehm keine Zeit hat "anzutrocknen" und problemlos zwei Stücke Putzgaze eingebracht werden können.
Das Loch am Schornstein ist weg aber irgendwie noch da
Von allen Deckenabschnitten, welche ich bislang verputzt habe, stellt eine ganz besondere Deckenbahn am Schornstein im Badezimmer die größte Herausforderung dar. Sie ist von Haus aus bereits wellig und uneben und brachte dann noch
Dabei wird gerade bei seitlicher Betrachtung deutlich mit welchem Höhenunterschied wir es hier zu tun haben. Mit ist noch nicht klar, wie ich sicher und stabil so viel Lehm (an der Decke, wohlbemerkt) unterbringen kann – und ob ich das überhaupt muss.
Lehmputz und Putzgaze in die Kuhle einbringen
Der Lehmputz wurde also an die angefeuchtete Lehmdecke gedrückt und danach das Putzgewebe eingebracht. Auf der großen Fläche seitlich des Schornsteins zeigte sich zugleich wie uneben der Putz an der Stelle von der Reparatur eigentlich war, denn die Putzgaze konnte nicht überall in den Lehmputz eingerieben werden.
Natürlich hätte die Putzgaze gewaltsam in den tieferliegenden Lehmputz eingedrückt werden können, doch das kann kaum Sinn der Übung sein – immerhin arbeitet man ja auf eine (einigermaßen) gleichmäßige Fläche hin.
Also wurde noch mehr (etwas flüssigerer) Lehmputz durch die Putzgaze hindurchgearbeitet. Das geht ganz gut mit den Händen und dann läuft man auch keine Gefahr das Putzgewebe dabei zu zerstören, da es schnell sein kann dass die scharfkantige Kelle in dem Gitter hängen bleibt.
Ein erneuter seitlicher Blick auf die Decke vor dem Schornstein zeigt wie viel es hier noch auszugleichen gibt.
Insgesamt wurde heute aber eine ordentliche Fläche mit Putzgewebe versehen und wir sind wieder einen Schritt weitergekommen!