27

Sep

2013

Stopfhanf als Abdichtung des Türrahmens


27.09.2013, 15°C


Das Wetter wird tendenziell kühler und erste herbstliche Winde ziehen durch die Landschaft und somit auch am Türrahmen vorbei durch unseren Flur – Zeit also diesen endlich winddicht abzuschotten und die kostbare Wärme im Hausinneren zu horten.

Von der Abdichtung der Fensterrahmen sind noch einige Matten Stopfhanf übrig und die kommen uns jetzt wie gerufen. Das Flacheisen, welches vor wenigen Jahren angeschafft wurde, hat zwar etwas Rost angesetzt, dient seinem Zweck als kraftvolles Stopfinstrument aber nach wie vor gut.

Stopfhanf und Flacheisen

Ist die Lücke zwischen dem Tührrahmen und dem umliegenden Holzrahmen breit genug, so kann mit dem Flacheisen der Stopfhanf direkt eingedrückt und dann zusammengepresst werden. Ist der Abstand allerdings so klein, dass das Flacheisen nicht hinein passt (es ist ca. 4mm stark), hilft ein kleiner Holzkeil aus nicht zu weichem Holz (hier Buche).

Breite Lücke mit Stopfhanf abgedichtet

Stopfhanf zur Abdichtung des Türrahmens

Zuerst wird das Stopfhanf etwas aufgelockert, damit keine dichten Knäuel vorhanden sind (diese sind zu fest um eingearbeitet zu werden), anschließend wird mit der spitzen Seite des Holzkeils der Stopfhanf nachgeschoben.

Stopfhanf wird mit einem Holzkeil eingearbeitet

Ist der Stopfhanf einmal ordentlich eingearbeitet, kann gerne noch mit dem Keil nachgedrückt werden, da es bei der Abdichtung des Rahmens (Tür oder Fenster) nicht auf die Isolierung, sondern die Winddichte ankommt.

Der Stopfhanf wird ordentlich nachgedrükt

Weil die Tür anschließend sehr "zottelig" aussah, dachte ich mir "Was wie ein Bart aussieht, darf auch wie einer behandelt werden…" und holte kurzerhand einen Langhaarschneider zur Hilfe. Mit dem konnte ein erstaunlich sauberes Ergebnis erzielt werden!

Hanf Fussel werden mit einem Bartschneider abgetrennt

Winddicht

Der Stopfhanf wurde ordentlich verdichtet und die Brise, welche draußen über den Hof pfiff, drang nun nicht mehr zu uns hinein. An anderer Stelle hatte ich bereits erwähnt, welche exzellenten Erfahrungen ich mit Stopfhanf gemacht hatte bzgl. der Winddichtigkeit und bei dieser Aktion konnte ich den Effekt sogar direkt erfühlen mit dem Ergebnis, dass ich nirgends auch nur einen Hauch Wind durchkommen spüren konnte.

Die Haustür ist komplett mit Stopfhanf abgedichtet

Selbst der Kabelschlitz unterhalb der Tür konnte erfolgreich mit Stopfhanf abgedichtet werden – jetzt fehlt hier nur noch ein schönes Übergangsholz um den Eingang zu vervollständigen.

Die Haustür ist unten mit Stopfhanf abgedichtet

Die Haustür ist rechts mit Hanf abgedichtet

Die Haustür ist links mit Hanf abgedichtet

Regendicht

Wenn der Wind ungünstig steht, dann kann es schon mal vorkommen, dass er uns den Regen direkt gegen die Tür peitscht. Daher war es mir auch so wichtig, die Außenstufe aus haltbaren Holz (Eiche) mit einer wasserfesten Verleimung (D4) herzustellen. Leider würde das nicht helfen die verbliebene Lücken zwischen den eingeklebten Holzkeilen und dem Fachwerk wasserdicht zu versiegeln.

Es regte sich kurz der Gedanke, das auf Leinöl basierende Fensterkitt einzusetzen, doch letztendlich entschied ich mich für Acryl aus der Kartusche. Wenn in einigen Jahren das Acryl seine Flexibilität verloren hat und ich anderswo Erfahrungen mit Fensterkitt habe sammeln können, ändere ich vielleicht noch einmal meine Meinung. Vorerst verlassen wir uns hier auf die schnelle bauchemische Lösung ;-) .

Der Haustür fehlt von aussen noch ein schöner Verkleidungsrahmen

Das Ziel die Haustür so einzubauen wie sie gehörte und für den kommenden Herbst/Winter fit zu machen war gelungen – und das tatsächlich nach nur drei Anläufen :-) !

Die Haustür ist gegen Wind abgedichtet