17

Aug

2013

Herstellung eines maschinengängigen Lehmputzes


17.08.2013, 27°C


Die ersten "Laborversuche" gestern hatten gezeigt, dass wir die richtigen Materialien hatten um eigenen Lehmunterputz herzustellen. Heute sollte sich zeigen, ob wir das in Mengen und zugleich Maschinengängig produzieren können.

Da ich nicht zu Viel zu gebrauchen war, standen mir Harry (wie dankenswerterweise jeden Samstag), sowie Uwe als Special Guest. Die beiden würden heute nicht nur anpacken, sondern mich und meine Bandscheibe quasi gleich ersetzen.

Apropos Bandscheibe: Es hat beim Duschen wieder irgendwie geknackt und ich habe das Gefühl es könnte besser werden – vielleicht ist das aber auch der psychologische Effekt, dass ich fast zwei Wochen früher als avisiert einen Termin bei der Krankengymnastik bekommen habe ;-) .

Uwe und Harry vermengen Lehmpulver und Innenputzsand zu Lehmunterputz

Ganz so kontrolliert wie gestern ging es nicht zu, weil heute mit Schaufeln und nicht Eimern gearbeitet wurde. Anfangs arbeiteten wir mit einer Schaufel Lehm auf zwei Schaufeln Putzsand, doch Uwe bemerkte, dass die Färbung doch recht blass war und so stellten wir um: 8×Lehm:12×Sand. Das variierte Stark weil der Putzsand unterschiedlich gut an der Schaufel haftete (je tiefer wir kamen, desto mehr Wasser war eingelagert) und so begannen wir die Schubkarren einzeln zu kontrollieren und bei Bedarf Lehm nachzugeben.

Harry wirft Innenputzsand in den Betonmischer

Im Großen und Ganzen hatte der resultierende Lehmunterputz eine wunderbare konsistenz und sehr lehmigen Geruch. Er war trotz des feuchten Sandes nicht klebrig und rieselte wie gekauft durch die Finger. Beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches Arbeiten mit der PFT G4 Putzmaschine.

Der Lehmputz in maschinengängigem Format im Bigbag

Die alte Rampe

Lustigerweise entpuppte sich die alte Rampe an der Scheune als besonders nützlich beim Verfüllen des selbst gemischten Lehmputzes in die Bigbags. Das erste Drittel der Ladung wurde direkt aus dem Betonmischer (Freifallmischer) in die Bigbags gekippt, während die verbleibenden zwei Drittel über die Rampe an der Scheune auf eine angenehme Kipphöhe gebracht wurden.

Uwe füllt den Lehmputz in den Bigbag

Ganz zum Schluss wurde ein Holzbrett als kleine Zusatzrampe in den Bigbag hinzugeholt – zu diesem Zeitpunkt musste auch von zwei Leuten die Schüttung überwacht werden, damit nichts umkippte oder daneben ging.

Wenn der Bigbag voll wird müssen zwei beim Füllen anpacken

Satte drei Bigbags an fertigem, maschinengängigem Lehmputz wurden heute produziert und ich brenne schon darauf herauszufinden wie die Putzmaschine damit umgeht und ob der Lehmputz das hält was ich mir davon verspreche. Wenn ja, dann sind die dadurch erzielten Ersparnisse enorm.

Der zweite Bigbag wird zugeschnürt

Der blinde Beton-Tatendrang

"Wenn wir schonmal hier sind…" hörte ich nur und dann war es schon beschlossene Sache: Die Auffahrt könnte endlich mal mit Beton zugekippt werden. Zement war da, Betonkies war da und zwei fleißige Arbeiter auch noch.

Das der Betonmischer sowieso schon draußen war vom Anmischen des Lehmputzes beschleunigte nur die Entscheidung und so konnte die Show beginnen. Es war nicht leicht mein Verfahren mit dem Abwiegen von Zement und Zuschlagstoff (Betonkies) durchzubekommen – gerade gegen einen alten Betonhasen wie Uwe. Der entpuppte sich übrigens als wahrer Zementflüsterer, wusste er doch immer genau wie viel Wasser hinzugegeben werden musste, damit sich der Beton gut im Mischer abrollte.

Einer am Grill einer am Betonmischer

Ich denke ja nicht, dass sich die beiden tatsächlich an meine Mengenvorgaben gehalten haben aber es ist nur die Auffahrt und ich bin allemal froh, dass ich ihre Hilfe hatte! Da lassen wir die stille Revolte mal durchgehen :-) .

Uwe entpuppte sich als Betonflüsterer

Der Beton in der Auffahrt

Harry sorgte sich um unser leibliches Wohl

Irgendwann wurde dann eine Essenspause eingelegt, bevor die letzten Betonreste in die Auffahrt gekippt wurden. Am Ende wurde es tatsächlich knapp mit den Zement und ich kramte noch eine eiserne 5kg-Reserve (im Plastikbeutel), sowie einen angebrochenen Beutel mit Zementputz hervor um eine letzte (notwendige) Schubkarre mit Beton herstellen zu können. Dann war es vollbracht!

Der Schlitz in der Auffahrt wurde zubetoniert

Einen Riesen-Dank nochmal an die beiden fleißigen Helfer, ohne dessen Zutun sich an diesem Wochenende nichts getan hätte. Jetzt besitzen wir drei zusätzliche Bigbags mit Lehmputz im Wert von ca. €800,00 sowie eine demnächst wieder vollkommen befahrbare Auffahrt. Grandios!

Drei Bigbags mit maschinengängigem Lehmputz wurden erschaffen