04

Jan

2013

Ein Tag vor dem Umzug


04.01.2013


Es geht natürlich nicht nur um den einen Tag direkt vor dem Umzug aber in den letzten Tagen gab es sehr viele Kleinigkeiten, die noch zu erledigen waren. Als Umzugstermin haben wir den morgigen Samstag ausgewählt und sind unglaublich aufgeregt ob alles soweit klappt, wie wir uns das vorstellen. Die Arbeit, das Familienleben und dann noch die Baustelle haben in den vergangenen Wochen wenig Zeit zum Verschnaufen gelassen – und irgendwie noch weniger zum Packen. Doch es wird schon klappen ;-) .

Was ist in den letzten Tagen wirklich passiert? Im Prinzip ging es sehr viel ums Aufräumen auf der Baustelle. Kaum zu glauben, dass ich damit ca. drei (3!) ganze Tage verbracht habe doch es mussten die Folien von den Fenstern entfernt werden, die Fenster und Fensterrahmen abgewischt werden und die Schwellenbereiche zwischen den Räumen saubergemacht werden. Dann warteten noch die Böden auf eine erste ordentliche Reinigung und hier und dort lauerte Werkzeug und Baumaterial welches aus dem Haus entfernt werden musste.

Geschlechterrolle

Im Prinzip stört es mich nicht, Dinge zu reinigen. Ich finde das Abwaschen, das Abwischen und sonstige "Hausfrauenarbeiten" eigentlich ganz angenehm, entspannend und gar meditativ. Vermutlich ist es nur das Waschen von Wäsche, was mir nicht liegt. Es gibt aber eine von der Industrie diktierte Geschlterrollenverteilung und offensichtlich keine ausreichende Nachfrage um das zu ändern, denn die Arbeitsmittel sind nicht für Männer ausgelegt.

Wie kommt der bloß auf diesen Quatsch? Der will sich doch nur vor der Arbeit drücken!

  1. Besen-/Schrubber-/Wischerstiele sind viel zu kurz für meine Körperhöhe von 190cm und ich behaupt das geht allen Männern ab 180cm so
  2. Die Saugrohre von Staubsaugern sind auch viel zu kurz und ich habe ständig Rückenschmerzen nach dem Staubsaugen
  3. Gummihandschuhe gibt es in S und M, selten in L oder gar XL – aber wie soll ich meine Hände dort hineinquetschen ohne den Anschein einer Drag-Queen zu hinterlassen
  4. Die Reinigungswerkzeuge sind insgesamt einfach zu filigran und ich habe mich entweder geärgert, dass ich doch viel mehr schaffen könnte wenn der Schrubber doppelt so breit wäre oder befürchtet den (sich gefährlich durchbiegenden) Schrubberstiel durchzubrechen
  5. Die Höhe von Küchenarbeitsplatten bzw. anderen Küchengeräten kommen mir an dieser Stelle ebenfalls in den Sinn

Der Hausflur mit Holzofen

Auch wenn es nicht überall so aussieht, aber ich habe wirklich die Fußböden gewischt und die Glasflächen zumindest grob gereinigt. Die Kunststofffolien haben eine hervorragende Arbeit geleistet (zur Erinnerung: es handelt sich lediglich um 1m breite mit Tesa-Packband festgeklebtes Plastik von der Rolle), doch an der einen oder anderen Stelle ist trotzdem Lehm eingedrungen. Ärgerlich ist auch der Zementschleier auf den Fliesen; da werde ich noch etwas besorgen müssen um den zu entfernen, denn mit Seifenwasser und kräftigem Schrubben war der nicht zu beseitigen.

Das Fachwerk von Küche und Wohnzimmer

Ein Blick vom Büro ins Hobbyzimmer

Die Küche und das Gäste WC

Das Fachwerk der Küche

Wir sind natürlich noch nicht mit den Arbeiten fertig aber dem Einzug steht nichts mehr im Weg, denn wohnlich ist es trotzdem irgendwie ^^.

Ein Blick zur Haustür

Risse im Kalkputz richtig repariert

Letztens berichtete ich von dem gescheiterten Versuch diverse Risse und kaputte Flächen im Kalk zu reparieren. Das konnte und wollte ich natürlich nicht so auf sich ruhen lassen und machte mir nochmal Gedanken zu dem Thema.

Natürlich hatte ich noch Gräfix Kalkgrundputz, also füllte ich damit erstmal die gröbsten Löcher auf, doch es blieben die kleinen abgeplatzten Ecken um die Unterputzdosen, dem Ofenrohr und weitere Fehler welche damit nicht ordentlich repariert werden können, da der Putz einfach zu grob ist. Es musste eine Lösung her, die es mir ermöglichen würde mit vorhandenen Mitteln kleine Korrekturen vorzunehmen ohne dafür ein eigenes Produkt kaufen zu müssen.

Der Sumpfkalk war zu schnell getrocknet, hatte sich von dem Untergrund abgetrennt und ist dann abgebröckelt. Normalerweise gesellt sich Gleiches zu Gleichem ganz gut, also mischte ich in sehr kleinen Mengen Sumpfkalk mit Quark und etwas Halböl. Jetzt fehlte nur noch der Zuschlagstoff und da kam mir eine Bemerkung von Annika in Erinnerung: Sie hatte nämlich von jemandem gelesen der (doch) mit Quarzsand als Zuschlagstoff im Kalkputz gearbeitet hatte um feine Korrektur im Innenbereich zu machen. Quarzsand war da, also versuchte ich mein Glück.

Das Ofenrohr wurde zugeschmiert

Der Quarzsand verhielt sich Anfangs sehr Merkwürdig in dem Kalk-Quark-Öl-Gemisch und wollte sich partout nicht untermischen lassen, doch mit etwas Geduld konnte ich eine relativ feste aber sehr sandig wirkende Mischung anfertigen, mit der sich wunderbar kleine Flächen verschließen ließen. Selbst nach etlichen Stunden sahen die reparierten Flächen noch gut aus. Offensichtlich funktioniert dieses Vorgehen für kleine Reparaturarbeiten – auf große Flächen würde ich es allerdings nicht anwenden, da Quarzsand keine ordentliche Verbindung mit Kalk eingeht.

Diverse Korrekturen an den Unterputzdosen

Der vollkommen überdimensionierte Ofenanschluss

Wie bereits erwähnt liegt mir die Elektrik im Blut, weshalb ein ordentlicher Anschluss für den Elektroofen nicht fehlen durfte. Nur um sicher zu sein, dass ich nicht versehentlich etwas zu klein dimensioniere habe ich damals gleich das gelegt, was vorhanden war: 5-adriges 10mm2 – theoretisch genug für 25kW ^^; (allerdings nur für 10kW abgesichert).

Später sah ich dann, dass Annikas Ofen nur einen 1-Phasen Anschluss benötigt *grml* aber vielleicht kommt noch Größeres?

Dreiphasen anschluss in der Küche

Das Wunder-Dichtungsmaterial (Stopf-)Hanf

Als vor ca. zwei Jahren die Fenster geliefert wurden, da hatten wir bereits das Thema Kompriband hinter uns gelassen. Die Verwendung von Kompriband ist beim Einbau von Fenstern mittlerweile die empfohlene Abdichtungsmaßnahme; allerdings auch sündhaft teuer. Dafür müllt man mit Kompriband nur die Umwelt zu und setzt sich selbst nicht den krebserregenden Isocyanaten des Bauschaums aus.

Das Problem mit Kompriband ist, dass dessen Preis abhängig ist von der zu erwartenden Fugenbreite. Ein Kompriband für 15mm Fuge ist somit deutlich(!) günstiger als eins für 40mm Fugen und genau hier entsteht die Problematik beim (natürlich) nicht gleichmäßigen Holz eines Fachwerks. Zumindest kommt mir (grob) die Summe von €1200 in Erinnerung, als ich damals Preise für Kompriband einholte.

Letztendlich verdanken wir es den Zimmerleuten den wichtigen Tipp mit dem Stopfhanf bekommen zu haben. Zwei Jahre später kann ich mit Sicherheit verkünden, dass die Entscheidung goldrichtig war. Alle mit Stopfhanf abgedichteten Elemente sind absolut winddicht. Sie sind auch Schlagregendicht (noch) aber mir ist bewusst, dass hier noch ein Verblendwerk für die Fenster fehlt. Egal zu welcher Jahreszeit konnte ich auf der Innenseite niemals Wind oder Temperaturdifferenz spüren – auch Feuchtigkeit blieb aus (mit einer mir bekannten Ausnahme, die andere Gründe hat).

Stopfhanf für die Tür

Als beim Verlegen des Bodens klar wurde, dass die Tür um weitere 15-20mm angehoben werden muss, verzichtete ich auf die Abdichtung eben dieser. Allerdings wurde jetzt die Zeit knapp und es gab große Schwierigkeiten beim Ermitteln eines Tischlers der uns eine entsprechende Stufe bauen konnte/wollte. Daher kam es wie es kommen musste: am Tag vor dem Einzug stopfte ich noch rasch die Fugen mit Stopfhanf aus – trotz der Hast mit sehr zufriedenstellendem Ergebnis.

Der Stopfhanf wird eingedrückt

Die Haustür ist abgedichtet

Specksteine am (Bau-)Holzofen

Als letzte Handlung am Abend vor dem Umzug musste noch die momentan einzige Heizung vervollständigt werden. Als der Ofen vor vier Jahren gekauft wurde, da haben wir damals gleich zwei Exemplare davon erstanden (es gab halt ein sehr attraktives Angebot für den Hark Kodiak Specksteinofen ^^), was uns jetzt zugute kam. Sowohl die Vermiculit-Innenauskleidung, als auch das Gitterrost vorne hatten im Laufe der Jahre gelitten und so konnte ich vorerst den Zweitofen als Ersatzteilspender benutzen ohne mich gleich in Unkosten zu stürzen.

Der Bauofen wurde mit Speckstein verkleidet

Wir sind hoffnungsvoll aber gespannt ob der Ofen es schafft die gut gedämmten 100+m2 warm zu halten.

Endlich darf der Hark Kodiak Holzofen seine Speckstein Kleider tragen

So… jetzt fehlt nur noch der Umzug.