28
Dez
2012
Risse im Kalkputz falsch repariert
Der Titel des Eintrags nimmt ja eigentlich schon vorweg, dass es nicht funktioniert hat und die Kurzversion ist: reiner Sumpfkalk (also in Wasser aufgelöstes Weißkalkhydrat) funktioniert nicht als Reparatur- bzw. Füllspachtel.
Ihr erinnert euch sicherlich daran, dass
Wenn man das untere Foto betrachtet, dann sieht man, dass der Kalk irgendwie aufträgt bzw. nach oben getrieben wird und einen Hügel bildet. Diesen wollte ich nur vorsichtig abtragen, wie es bei den Tropfen (Farbnasen vom Malen) gut funktioniert, doch das wollte hier nicht klappen.
Daher fiel die Entscheidung, die Risse auszukratzen um sie dann mit Sumpfkalk zu füllen. Kalk in Kalk, das dürfte doch gut funktionieren – so meine Vorstellung.
Sumpfkalk als Füllspachtel – ein trügerischer Erfolg
Es begann alles sehr vielversprechend. Der Sumpfkalk verhielt sich vom Prinzip her wie man es von Gips kennt (die Basismasse ist ja auch identisch) und ließ sich wunderbar in die Risse drücken und glatt abstreichen.
Ich war vom Ergebnis begeistert und sah mich schon überal kleine Risse und Ausbesserungen mit dem neuen Reparaturspachtel vornehmen. Er war geschmeidig, ließ mir genug Zeit für die Verarbeitung und fügte sich nahtlos der allgemeinen Kalklandschaft.
Besonders nach dem Überstreichen mit der Kalk-Kaseinleimfarbe sah das Ergebnis überzeugen aus. War es bis dahin auch.
Der Sumpfkalk ist kein Reparaturspachtel!
Nach einiger Zeit (wenigen Stunden) zeigte sich dann, dass hier ein Irrtum vorlag. Der Sumpfkalk quoll aus den Rissen wieder empor – allerdings nur stellenweise, während andere Stellen unberührt glatt blieben.
An anderen Stellen (Foto oben und unten) blätterte der Sumpfkalk einfach wieder von der darunterliegenden Schicht ab. Hier habe ich zumindest eine Erklärung für das Verhalten: die beiden Schichten konnten keine Vebindung eingehen vermutlich bedingt durch die unterschiedlich Zusammensetzung (die Farbschichten enthalten Öl).
Auch zu Reparaturzwecken verwendete Kleinmengen schalten sich wenig später von ihrer Umgebung ab.
Sumpfkalk in reinform scheint keine gute Lösung zu sein. Gedacht hatte ich mir das bereits, doch es sah Anfangs so vielversprechend aus, dass ich es einfach versuchen musste ;-) .