28

Okt

2012

Lehmkratzen an Decke und Boden


28.10.2012, 2°C


Da war er also, der erste sichtbare Frost. Es ist in den vergangenen Tagen zwar schon deutlich kühler geworden und auch die Thermometer hatten bereits die ersten Temperaturen knapp um den Gefrierpunkt gemeldet, doch jetzt wird es ernst. Zum Glück brauchte niemand das Auto, wir konnten also warten bis die Sonne mit kostenloser Energie ans Werk ging.

Aber es macht das Arbeiten schon etwas schwerfälliger. Immerhin waren im hausinneren satte 8°C es gab also keinen Grund zur Sorge, dass den Wasserführenden Armaturen etwas zugestoßen sei. Auffällig war aber, dass Kabel und Schläuche sich nur schwer drehen ließen – wie eine Schlange, die gerade einen Springbok verschlungen hat. Ich braucht wärmende Arbeit…

Das kalte weisse Zeugs auf der Windschutzscheibe sagt es ist kalt

Kratzen und Schaben von Lehmputz

In der kommenden Woche soll Kalkputz gemacht werden. Wir haben uns dabei vorerst auf einen fertigen Kalkputz aus dem Hause Gräfix entschieden. Warum, wird von der Expertin zu einem anderen Zeitpunkt erklärt :-) .

Der Kalkputz markiert auch das Ende oder zumindest das nahende Ende der Lehmputz-Ära in diesem Jahr und Stockwerk und so wurde es mal wieder Zeit ordentlich sauber zu machen. Da ich gestern arbeiten musste und morgen auch wieder, bot es sich an den Tag mit Vorbereitungen zu verbringen. Ich begann damit diverse Lehmspritzer von den Decken zu kratzen – das waren in den meisten Fällen einfach Überbleibsel von den Arbeiten mit der Putzmaschine – und zog anschließend weiter um den Boden von Lehmkleksen zu befreien.

Ein sauberer aufgeräumter Flur

Gefegt habe ich heute nicht, da noch mehr Lehmstaub zu erwarten ist, wenn die Wände für den Kalkputz vorbereitet werden, aber saubergekratzt ist der Boden schon und das sorgt für eine gute Basis für die kommenden Arbeiten.

Blick vom Flur ins Wohnzimmer

Vom Wohnzimmer aus sieht man die Schlitze im Flurputz

Blick vom Wohnzimmer in die Küche

Blick von der Küche in den Flur

Küche und Gäste WC wurden gefegt

Werkzeug und Kram im Hobbyzimmer

Die restlichen Putzleisten

Als wir letztes Wochenende die PFT G4 eingemottet haben, da hatte Harry die Idee sofort die Putzleisten auf der frisch verputzten Wand freizukratzen. Prinzipiell war das eine gute Idee, allerdings war das – direkt nach dem Putzvorgang – dann doch noch etwas zu früh, weil sich der frische Putz dann dort verformt und eventuell lange Unebenheiten produziert, die anschließend weggekratzt werden müssen. Doch dieses Wochenende passte das sehr gut und ich muss sagen, dass die Idee ziemlich gut war. Leider war mittlerweile der Lehm an einigen Stellen schon durchgetrocknet (was gut ist aber schlecht für das Freikratzen) und dort war mehr Kraft vonnöten. Ich glaube, dass 3-4 Tage ein guter Abstand zwischen Lehmputz Auftragen und Freikratzen der Putzleisten wäre. Für das obere Stockwerk will ich mal versuchen das in Erinnerung zu halten.

Putzleiste beidseitig ordentlich vom Lehmputz entkoppelt

Bislang habe ich kaum Putzleisten entfernt – das war meistens Annika und zuletzt auch Harry. Prompt habe ich die erste Putzleisten nicht korrekt vom Lehmputz entkoppelt und großflächig den Oberputz von der Wand gerissen. Spitzen Einstieg ;-) .

Schnell hatte ich jedoch eine anständige Technik entwickelt um schnell die Putzleisten vom Lehm zu entkoppeln. Aus meiner Arbeit als Lehmschlitzverputzer (ich habe meistens den Lehmoberputz aufgetragen), wusste ich, dass es nicht ausschlaggebend ist, dass die Schnitte links und rechts der Putzleisten senkrecht sind. Ich schnitt daher schräg (sagen wir im 45° Winkel) links und rechts 10mm den Lehm mit einem Spachtel weg und entkoppelt so die Putzleisten. Dadurch entstand ein "Trichter" im Lehmputz der sich wunderbar verschließen lässt.

Saubere Putzschlitze sind die Belohnung für ordentliches Freikratzen

Grossflächiges Abplatzen des Oberputzes ist die Strafe für schlechtes Freikratzen der Putzleisten

So gelang es mir heute noch alle Putzleisten zu entfernen und zumindest zum Verputzen mit Lehmunterputz auf der Flurseite hat es heute auch noch gereicht. Es macht aber keinen Spaß mehr bei so niedrigen Temperaturen mit nassem Putz zu arbeiten, meine Finger wurden schon ganz träge.