06

Okt

2012

Der letzte Lehmunterputz im Erdgeschoss


06.10.2012, 16°C, regnerisch


Eine der Eigenschaften die man während der Jugend erhält, wenn Vater, Mutter und Schwester Raucher sind ist entweder das Rauchen zu erlernen oder aber eine vollkommene Abneigung gegen Rauch zu entwickeln. Bei mir ist letzteres passiert. Entsprechend unzufrieden bin ich mit der Einrichtung des "Brennetags", der zumindest im ländlichen Niedersachsen noch vertreten ist. In Zeiten von günstigen Heckslern, die von den Baumärkten in kurzen Abständen dem ohnehin regelmäßig den lärmenden Rasenmäher anwerfenden, pflichtbewußten Kunden angeboten werden, gibt es für diese Zwangsrauchkur keinen Grund mehr. Umso nerviger wenn der dilletantische Versuch nasse Gartenabfälle an einem regnerischen Tag zu verbrennen, wissend das es am folgenden Wochenende einen Ausweichtermin gibt, trotzdem unternommen wird.

So lange Hobbygärtner räuchern und Musikvereine "musizieren" darf ich auch weiterhin die Trennscheibe am Sonntag singen lassen ^^.

Brennetag ist wie Massenzwangsrauchen

Mit dem Gestank von feuchten, langsam vor sich hin schwelenden Gartenabfällen in der Nase, machte ich mich früh morgens gleich daran den Bereich vor der Scheune auf- und umzuräumen um Platz für die Lehmputzarbeiten zu schaffen.

Der Weg zum Lehmlager wurde etwas aufgeräumt

Der Lehmputz trocknet langsamer

In den vergangenen zwei Wochen habe ich mit wachsender Sorge den stark verlangsamten Trocknungsprozess des Lehmputzes beobachtet. Das Wetter wird kälter und die Luft im Herbst feuchter. Lehmputz braucht sehr viel Luftbewegung um die Feuchtigkeit abgeben zu können; wenn es regnet können die Fenster aber nicht offen gelassen werden und deshalb stehen sie die meiste Zeit auf Kipp – das ist nicht genug, wie es scheint. Daher lief die letzten beiden Nächte an ausgesuchten Stellen der Bauheizlüfter mit. Die feuchtesten Stellen wurden damit getrocknet doch komplett durchgetrocknet war der Lehm heute noch nicht.

Lehm auf Seite des Hobbyzimmers nicht ganz trocken

Als Teil der Vorbereitung habe ich es mir angewöhnt den Boden vor der zu verputzenden Wand vor der Arbeit zu reinigen. Das hat den großen Vorteil, dass Lehmputz, der herunterfällt sofort wiederverwendet werden kann um hier und dort kleine Nachbesserungen vorzunehmen. Die Lehmspritze ist ausgezeichnet für große Flächen aber gelegentlich fehlt dann doch hier oder dort etwas Lehmputz und dann kommt der übrig gebliebene Lehmputz genau recht.

Die Innenwände sind nicht ganz trocken

Dabei ist mir aufgefallen, dass ich versehentlich einen der kaputten Baueimer zum Aufbewahren von Wasser verwendet habe. Das hat mir wieder bewusst gemacht, wie wichtig es ist defekte Eimer zu markieren. Meine Version davon war es einfach mehrere eindeutige Löcher in den Boden zu piksen – jetzt übersehe ich das nicht mehr. Ärgerlich nur, dass die Fermacellplatten dort ziemlich viel Wasser abbekommen haben.

Nasser Fleck im Estrichelement Dank kaputtem Eimer

Die letzte Lehmunterputzschicht

Die eigentliche Lehmputzarbeit ging geordnet und leicht von der Hand. Harry und ich habe das Ding problemlos geschaukelt und einen ¾ Bigbag Lehmputz an die Innenwände befördert ohne einmal die Putzmaschine reinigen zu müssen.

Der letzte Lehmunterputz im Büro

Der letzte Lehmunterputz im Hobbyzimmer

Damit haben wir es geschafft mit dem Lehmunterputz in nur drei Durchgängen bis zu 10cm zu überbrücken. Jetzt heißt es die Fenster möglichst oft durgehend offen zu lassen, damit der Herbstwind die Feuchtigkeit aus dem Lehm verbannen kann. Andererseits bedeutet es auch, dass wir jetzt die Fensterlaibungen schnell aufputzen müssen, damit der selbe Wind dort auch wirken kann.

Ungefähr 10 bis 15 mm Platz für Lehmoberputz

Nachholbedarf an Lehmputz flurseitig gedeckt

Im Flur wächst langsam das Loch für das Ofenrohr zu. Dank des Zeitungspapiers, welches dort hineingestopft wurde, besteht zwar keine Gefahr, aber es wird langsam mal Zeit, dass hier ein Ofen angeschlossen werden kann…

Das Loch vom Ofenrohranschluss mit Lehmputz