07
Okt
2012
Fensterlaibung mit Lehm IV
Vor zwei Tagen berichtete ich davon, dass eine leichte Lehmdecke (wie sie von der Putzmaschine aufgetragen wird) nicht richtig die Schilfrohrmatten durchdringt und obgleich die Gesamtkonstruktion solide erscheint, rächt diese sich fürchterlich beim Auftragen weiterer Lehmputzschichten.
Das Problem war erkannt und musste nun nur noch ordentlich behandelt werden. Da mir bewusst war, dass der Fenstersturz den kompliziertesten Abschnitt beim Auskleiden der Fensterlaibung mit Lehm darstellte, wollte ich den heutigen Tag einzig dieser Aufgabe widmen.
Ich begann also damit von allen Fensterstürzen den aufgespritzten Lehmputz abzuklopfen (zum Glück betraf das nur ein Balkontür-Duo) und anschließend die Schilfrohrmatten mit Dämmstofftellern und langen Schrauben ordentlich zu befestigen. Anschließend wurde mit viel Druck in kleinen Schritten Lehm durch die Schilfrohrmatten gepresst. War die Konstruktion einmal mit Lehm durchtränkt, konnten problemlos dickere Schichten aufgetragen werden. Selbst zwei bis drei Zentimeter stellten kein Problem dar.
Am Ende war der Sturz dann ordentlich von allen Seiten verputzt und es konnte mit dem nächsten Fenster weitergemacht werden. Neu an dieser Stelle ist lediglich die Verwendung von Dämmstofftellern und die Erkenntnis, dass aufgespritzter Lehm hier nicht viel taugt, weil er die Schilfrohrmatte nicht genug durchdringt um das "Hängen" zu überstehen.
Während dessen entfernte Annika weiterhin pflichtbewußt die Putzleisten aus den neulich angeputzten Lehmwänden und musste feststellen, dass selbst ordentlich freigekratzte Holzleisten trotzdem mal eine Fläche Oberputz mit abreißen. Erfreulich, dass wir bald nur noch die lange Flurwand zu behandeln haben.
Der Ofenaschluss wird angeputzt
Beim Lehmputz-Durchgang gestern fiel mir der Ofenrohranschluss mal wieder ins Auge und irgendwie passte es gut in den heutigen Tagesablauf, da mal etwas zu unternehmen, damit bald der Ofen wieder aufgestellt werden kann. Nachdem ich also das mit Lehmputz eingeschmierte Zeitungspapier entfernt hatte, keilte ich ein ⌀150mm KG-Rohr anstatt des Ofenrohrs in der Wandöffnung fest.
Zuerst wollte ich dann einfach um das KG-Rohr herum Lehmputz stopfen, doch dann kam mir die Idee zumindest unterhalb des Rohrs einen festen Lehmstein einzumauern. Danach schmierte ich dann noch große Mengen Lehmputz um das Rohr in die Wand. In ein paar Tagen kann ich dann die Keile entfernen und auch dort Lehmputz einbringen.
Alle Fenstersturze mit Lehmputz verkleidet
Am Ende des Tages waren dann alle oberen Abschnitte (Fenstersturze) der verbleibenden sechs Balkontüren (Flur, Wohnzimmer und Büro) mit Lehmputz grob strukturiert. Somit steht der weiteren Behandlung der Seitenabschnitte nun nichts mehr im Weg und ich weiß, was ich in den nächsten Tagen mache.