15

Sep

2012

Das große Fensterputzen


15.09.2012, 16°C, bewölkt


Es ist das Wochenende zwischen den Wochenenden, weshalb wir heute mal etwas vollkommen anderes gemacht haben: Fenster geputzt. Da gibt es auch nicht wirklich viel zu erklären. Die Fenster sind im Herbst 2010 eingebaut worden, um das Haus endlich abzudichten und ein Arbeiten im Winter zu ermöglichen. Natürlich ist irgendwann immer Baustopp bei einem Gebäude in dem noch keine Heizung läuft – doch der Zeitpunkt konnte dank der Fenster ordentlich verschoben werden. Da sowohl Abriss als auch Aufbau noch voll in Gange waren, ist die Fenstermechanik im Laufe der Zeit dem Lehmstaub (fein und grob) zum Opfer gefallen. Das sollte heute zumindest teilweise behoben werden.

Das Interessanteste am heutigen Tag war auch eher wie Harry das Verkehrsmittel Bahn genutzt hat um die Region rund um Hannover zu erkunden, bevor er endlich in Hildesheim landete – doch diese Geschichte wird er sicherlich selbst schildern :-D .

Ausgehängte Balkontür

Der Lehm wurde aus dem Rahmen entfernt

Der Türflügel wird draussen auf Holzböcken gelagert

Der Türflügel wird abgespritzt

Die Türmechanik wird abgespritzt

Fenster halten und Kinder beobachten

Die grossen Glastüren sind sehr schwer

Der Türflügel wird wieder eingehängt

Wandschlitze verputzen

Annika und die Kinder haben mitunter Zeit gefunden einige Schlitze (entstanden durch das Entfernen der Putzleisten) in den Wänden zu verfüllen. Allerdings musste Annika bald Harry und mir zur Hand gehen um den Fensterrahmen zur reinigen, während wir uns um den Flügel kümmerten.

Nachdem er dieses Prinzip bei seinem großen Bruder beobachtet hatte, wollte sich Keanu auch etwas Computer-Zeit verdienen und spachtelte so fleißig einen kleinen Wandschlitz zu – ziemlich gut sogar. Das Work-Fun Verhältnis hat sich sicherlich für ihn gelohnt ;-) .

Keanu verputzt einen Putzleistenschlitz


Harry
Der Tag aus Harrys Sicht
Der Vater von Annika bestreitet seinen Unterhalt beim Zoll und wenn er nicht gerade auf Rock-Festivals Zelt-Fremdgänger vertreibt oder Perry-Rhodan schmökert, bastelt er mit Vorliebe an Computern. Er wird auch gerne auf der Baustelle gesehen, sofern er den richtigen Zug erwischt…

Wie ich mich zum HORST machte – und die DB mitmachte

Samstag, 15.09.2012, 06.45 Uhr. Der Wecker klingelt. Alles klar – mit Ole & Annika verabredet.
Aufstehen, fertig machen, Brötchen holen. Voll im Plan. Prima.
Mit Margret frühstücken, Zähne putzen und zur U-Bahn in Bemerode. Passt auch. Auf dem Weg zum Bahnhof kommt mir die nette (attraktive) Verkäuferin von der Fa. BREE entgegen, lächelt mich an und wünscht "Guten Morgen". Super Tag. Gut, am Fahrkartenautomaten muß ich ein wenig warten, aber auch das klappt dann. UND ICH BEKOMME NOCH DEN REGIONALEXPRESS; NICHT NUR DIE S-BAHN!
Als ich Annika anrufe, um ihr die Ankunftszeit mitzuteilen, höre ich Ole im Hintergrund: "Oh, dann müssen wir aber jetzt los…"
Musik in der Bahn, ein wenig daddeln, und dann kommt die Fahrkartenkontrolle: "Sie wollen nach Hildesheim?" "Na klar" sage ich. Und dann sie: "Hildesheim? Dies ist der Zug nach Wolfsburg!" Sch…
"Sie müssen in Gifhorn umsteigen – 5 Minuten, schaffen Sie – und nach Lehrte zurückfahren. Ich ruf nur noch schnell den Kollegen aus der Gegenbahn an, damit er Sie nicht abkassiert" "Prima Service" denke ich, bedanke mich und rufe erstmal Ole an. Ich erkläre ihm mein Missgeschick und schlage ihm vor, in der Zwischenzeit noch in einen Baumarkt seiner Wahl zu gehen.
In der Gegenbahn wird meine Fahrkarte kontrolliert und ich sage nur "Ich bin der Kandidat" "Ach, Sie sind das" grinst der Kontrolleur zurück, gibt mir die Karte wieder und geht weiter. Puh, geschafft.
In Lehrte waren es noch 40 Minuten bis zur S-Bahn. Wieder Ole angerufen (die Nummer ist z. Zt. nicht erreichbar). Egal. Der Bahnsteig ist voll, die Stimmung gut.
Aber – ohne jegliche Ansage – fährt die S-Bahn drei Bahnsteige weiter ein.
Tasche Schnappen und Lossprinten sind eins.
Oben angekommen, drücken gerade zwei Mädels den öffnungsknopf. Zu spät. Die Bahn fährt los. NOCH EINE STUNDE WARTEN! Auf dem Bahnsteig ist wieder Stimmung – diesmal aber anders: Eine 8-köpfige Frauengruppe schäumt, sie hätten eine Stadtführung in Hildesheim vereinbart. Eine andere Dame mit einer Jugendgruppe (einige weinen) wollte ins Phaeno in Wolfsburg und sie lässt ihre Wut an dem Bahn-Mitarbeiter aus, der sich aus der Sprechsäule meldet.
Bei mir meldet sich nachhaltig der Liter Tee, den ich zu mir genommen hatte. Toilette? Fehlanzeige. Noch 50 Minuten.
Es sind noch 20 Minuten bis zum Eintreffen der S-Bahn, als der Akku meines Tablets leer ist. Musik und daddeln vorbei. Und die Blase drückt auch immer doller.
Dieses Mal fährt die Bahn pünktlich ein und ich stehe (unter Schmerzen) direkt an der Tür mit dem kürzesten Weg zur Toilette. Frei ist sie auch…
In Hildesheim angekommen, flitze ich gleich hinter den Bahnhof. Kein Ole da. OK, er wollte ja zurückfahren nach Eberholzen, um die Kinder abzuholen. Da wird er sicher gleich kommen, denke ich, setze mich hin und greife mir meinen Perry Rhodan. Nach zwei Seiten klingelt mein Handy. Ole. "Sag mal, Harry, wann kommst Du eigentlich in Hildesheim an?" Als ich ihm sagte, daß ich schon da sein, meinte er nur: "In ca. 25 Minuten bin ich da."
Und DAS passte dann haargenau.

Den Tag war dann Fenster- und Türen-Reinigen angesagt. Und die letzte schafften wir dann auch noch im Dunkeln…