16

Sep

2012

Das Estrich-Werk


16.09.2012, 22°C, sonnenschein und blauer Himmel


Das Wetter mutete heute bombastisch an. Strahlender Sonnenschein und augenschockendes Blau begleiteten unsere heutigen Arbeiten. Es schrie förmlich alles danach ein guter Arbeitstag zu werden, also gleich die Ärmel hochkrempeln und loslegen.

Vor dem Frühstück begann ich damit das KG-Rohr ordentlich mit dem Lehmboden einzubetten. Hier wurde aber nichts vorgesiebt oder dergleichen. Das Rohr wurde so zusammengesteckt und mit Winkeln versehen, dass der Abschluss in Waage kurz unterhalb der Erdoberfläche ankam. Dort wurde dann ein Deckel draufgesteckt und mit einer Markierung in Form eines kaputten Tupperwaren-Deckel abgeschlossen. Es dürfte kein Problem sein diese Konstruktion wieder zu finden um die Arbeiten an dem Abfluss fortzusetzen.

Das KG Rohr ist wieder eingebuddelt

Der kaputte Tupper Deckel markiert den KG Deckel

Estrich im Dauerfluss

Ich habe noch einiges zu lernen was den Umgang mit Sanitär-Artikeln angeht. Irgendwie lag mir das noch nie so wirklich und ich fluche regelmäßig mindestens über die unterschiedlichen Gewindegrößen die benutzt werden. Warum arbeiten die noch mit den vollkommen veralteten Zoll-Angaben? Warum kann nicht mal klar angegeben werden, ob das Innengewinde (IG) oder Außengewinde (AG) gemeint ist bei einer Gewindeangabe? Warum heißt das Rohr 110mm, wenn es doch nur 100mm hat? Und wer braucht bitteschön sowohl 40mm, als auch 50mm Abflussrohre? Als ob die 10mm einen Unterschied machen. Ich könnte jetzt die Initiative mit den Press- und Klemmfittings loben aber da haben sie sich auch nie einigen können und jetzt darf jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kochen. Es riecht nach Versagen auf höchster Ebene. So, genug davon aber es musste mal gesagt werden ;-) .

Der Wasseruhr Schacht wird vertieft

Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist meine eigene Unfähigkeit. Zumindest dachte ich das bis vor Kurzem. Es tropft nämlich seit geraumer Zeit der Wasserhahn am Hauswasseranschluss. Das liegt nicht an der Wasseruhr (bzw. der Armatur) und auch nicht an dem Winkel oder dem Reduktionsstück was ich eingesetzt habe, sondern dem (offensichtlich) billigen Doppel-Wasserhahn mit Kugelhähnen. Dieses Tropfen sorgte lange Zeit dafür, dass der Lehmboden im Schacht rund um den Hauswasseranschluss (eingehende Frischwasserleitung und Wasseruhr) stets nass war, wass mir total missfiel. Ich stellte also einen Eimer darunter, den ich regelmäßig leeren musste und trotzdem schwappte immer etwas Wasser daneben und der Boden wurde feuchter und der Stiefel blieb kleben usw. Deshalb entschied ich mich heute kurzerhand dafür den Schacht mit Beton-Estrich auszugießen. Insgesamt sind ca. 80L im Schacht verschwunden und bilden nun eine (einigermaßen, weil schwer zugänglich) glatte, dichte Schicht. Jetzt darf ruhig mal etwas Wasser daneben gehen – im Notfall kann ich dort auch die Schmutzwasserpumpe einsetzen.

Estrich im Wasseruhr Schacht

Weil ich so großzügig den Estrich in den Schacht goss, fehlten mir natürlich einige Liter für das Wasserauffangbecken auf dem Hof, welches anschließend ausgegossen wurde. Die Entwicklung dort stockte zwar etwas, geht aber jetzt wieder voran, weil ich mir endlich darüber im Klaren bin was ich eigentlich erreichen möchte. So wurde jetzt die Entscheidung gefällt, dass der alte Schacht in den neuen mit einbezogen wird - allerdings überarbeitet werden muss. Das Gesamtkonzept ist noch nicht ganz ausgereift, schreitet aber voran.

Beton Estrich in Schalungssteinen

Sumpfkalk und Quarzsand

Mit dem Kauf von 75kg Quarzsand sind wir dem bewohnbaren Haus wieder ein Schritt näher gekommen. Diesen wollen wir nun benutzen um den Innenwänden die finale Feinputzschicht zu verpassen. Ursprünglich war geplant dafür lediglich Sand ohne Lehmzuschläge zu verwenden, doch jetzt werden wir es mit Quarzsand versuchen. Ob das der richtige Weg ist, wie gut sich dieser verarbeiten lässt und ob das finanziell ratsam ist wird sich noch herausstellen. 1m3 Sand mit 0/2-Körnung (0mm bis 2mm) soll €55 inkl. Anlieferung kosten, das ist deutlich günstiger als die €6,50 / 25kg Quarzsand.

Quarzsand für den Feinputz auf Kalkbasis

Interessant war in diesem Zusammenhang der deutliche Hinweis auf der Verpackung, dass Quarzsand zu Silikose (Staublunge) führen kann, wenn über längere Zeit damit gearbeitet wird. Ich werde diesen Hinweis jedenfalls ernst nehmen und die FFP3-Halbmaske tragen bis der Putz angerührt ist. Danach sollte es keine Probleme mehr geben.

Ich werde die Warnung auf dem Quarzsand ernst nehmen

Der Sumpfkalk hat sich derweilen häuslich in dem 90L Baukübel niedergelassen und ist jetzt einsatzbereit. Sobald der Lehmoberputz vollständig aufgetragen ist, werden wir dann erste Versuche mit einem Kalkputz machen. Natürlich werden wir berichten :-) .

Der Weisskalkhydrat Kalk ist eingesumpft

Kalkwolken auf Sumpfkalk