14

Aug

2012

Wünschel-Spitzhacke findet Wasserader


14.08.2012, 27°C, sonnenschein pur


Der Tag begann mit einem hausgemachten Wasserrohrbruch. Mir war ja durchaus bewusst, dass dort wo ich am Hacken war irgendwo die Wasserleitung liegen musste – nur wo genau, das wusste ich nicht. Zum Glück konnte mir aber meine Wünschel-Spitzhacke dabei behilflich sein – zielsicher versteht sich.

Es dauerte auch keinen Bruchteil einer Sekunde, bis ich das Zischen den Tatsachen zuordnen konnte. Irgendwie hatte ich irgendwann damit gerechnet. Warum also nicht heute? Ein Glück, dass ich bereits soviel mit dem Überlandwerk Leinetal zu tun hatte, dass deren Nummer bei mir abgespeichert ist. Ich brauche keinen Drug-Dealer auf Speed-Dial, sondern die Wasserwerke bei meinem Verschleiß an Wasserzählern und jetzt auch Leitungen ;-) .

Mit allen Mitteln gegen die Flut

Doch bevor ich dazu kam, lief ich erst einmal zu den Straßenbauarbeitern um nach einem Schlüssel zum Absperren der Wasserleitung zu fragen. Hatten sie nicht. Die herumlungernden LKW-Fahrer wiesen mich dümmlich darauf hin, dass sie nur die Fahrer währen (ja, danke auch du schlanke Sportskanone) aber einer zumindest hatte noch die Idee die Bauarbeiter zu fragen. Wahnsinn – auf die Idee wäre ich ja nie gekommen :-P .

Also rief ich direkt die Wassermenschen an und kümmerte mich darum das Wasser schnell wieder loszuwerden – es lief ja schließlich nichts über meinen Zähler – es machte nur alles nass :-D .

Wasserrohrbruch sprudelt

Also stellten Keanu und ich die Schmutzwasserpumpe in den Graben (die nichts pumpte wie wir später herausfanden) und sorgten dafür, dass das frische Wasser direkt in das Abwasser geleitet wurde. Klasse eigentlich, denn ich wollte den Kanal ohnehin mal durchspülen ^^ .

Das frische Wasser vom Wasserrohrbruch floss direkt ins Abwasser

Die Reparatur der Wasserleitung

Eine knappe Viertelstunde später war der Monteur da und riegelte die Wasserleitung ab. Hätte ich auch gemacht, wenn ich einen Schlüssel gehabt hätte…

Schnell und freundlich wies er mich darauf hin, dass der Einsatz nach Zeit bezahlt wird und wir uns beeilen sollten, damit es nicht zu teuer wird. Gemeinsam legten wir also die Schadstelle frei. Ein paar lockere Sprüche und eine Klemmkupplung später war alles vergessen. Ich hatte den Zettel mit der Abrechnung unterschrieben und er war weg. Cool. Blöd aber irgendwie cool.

So, jetzt habe ich das auch hinter mir – sollte jeder Bauherr mal gemacht haben ;-) .

Abklemm Kupplung an der Wasserleitung

Die Kupplung am defekten Rohr

Das defekte Rohr, welches der Monteur salopp mit einer Rohrzange aus der Leitung trennte, wollte ich als Andenken für meine Dummheit haben und er hatte nichts dagegen.

Der Schlitz von der Spitzhacke im PE Rohr

Der Asphalt für die Bergstraße kommt!

Ich wollte es kaum glauben aber gleich morgens hörte ich bereits verdächtigen Lärm an meiner Straße – offensichtlich waren neue Baufahrzeuge im Anmarsch. Als ich dann einige mir unbekannte Bauarbeiter sah, fragte ich gleich nach dem Asphalt. "Ja, der kommt heute". Achso, ja, das ist ja dufte. Schön, dass uns jemand Bescheid gibt.

Zum Glück hatte ich bereits ordentlich vorgearbeitet und so mischte ich mich eine Weile unauffällig mit meiner kleinen 80kg Rüttelmaschine (ich glaube die trägt jeder der Straßenbauarbeiter in der Hemdtasche mit sich) und einer Schaufel unter die (Bauarbeiter-)Menge und verdichtete noch eben den Boden in dem ich das Rohr verlegt hatte. Jetzt konnte der Asphalt kommen.

Die letzten Aufräumarbeiten an der Auffahrt

Das tat er dann auch in Form dieser Maschine. Ein Mann der dem SPD-Politiker Gabriel sehr ähnlich sah saß oben auf dem Tron und bediente die kompliziert aussehende Konsole, während er ab und an grimmig auf die Straße blickte. Dann drückten sie auch schon die dicke, heiße, stinkende Asphalt-Pampe auf den Boden. Der hier abgebildete Streifen sollte ca. 17t Asphalt entsprechen. Ein LKW-Kipper darf ca. 14t laden wie ich erfahren habe. Wenn ich eine Schätzung abgeben müsste, dann sind hier heute 22 von diesen LKW verarbeitet worden um die Bergstraße wieder zu verschließen. Es sieht aber wirklich gut aus.

Die Asphaltmaschine

Asphalt ist Eklig

Ein direkter Vergleich mit dem oberen Bild zeigt, dass die Einfahrt zu meinem Hof jetzt asphaltiert ist.

Asphalt vor der Einfahrt

Erdaushub um das Haus herum

Den restlichen Tag habe ich damit verbracht das Fundament rund um das Haus erneut sauber auszuschachten. Ich hatte die Gelegenheit ja beim Schopf ergriffen und mit dem kleinen Bagger gleich einmal – so gut es ging – den Fundamentgraben nachgezogen doch die Feinarbeit musste von Hand erledigt werden.

Die rechte Hausseite freigelegt

Immerhin weiß ich jetzt wieder genau wie die Wasserleitung verläuft. Keanu hat noch angemerkt, dass ich ja jetzt ruhig noch einmal in die Leitung hauen darf, weil die Kupplung ja aus Metall sei :-D .

So verläuft die Wasserleitung

Die hintere Hausseite freigelegt

Bis in die Scheune alles ausgehoben

Dieses Rohr auf der Rückseite des Hauses ist tatsächlich der Anschluss zu einem Brunnen im Garten. Ich hatte damals versucht ihn mal zu aktivieren – allerdings ohne Erfolg. Heute war Keanu ganz besessen von dem Thema Brunnen und verbrachte viele Stunden damit die Taschenlampe hineinzuleuchten und mit dem Bosch DLE70 Distanzmesser die Tiefe zu ermitteln. Leider ohne redlichen Erfolg.

Den ganzen Aushub schaufel ich mittlerweile munter irgendwo hin. Es ist mir ziemlich egal geworden wo die Erde liegt und ich mache mir nicht mehr die Mühe sie ans Ende des Gartens zu schaffen, weil ein Bagger viel schneller die Arbeit erledigen kann. Irgendwann miete ich dann einfach einen und mache das :-) .

Der Erdhügel im Garten wächst