01

Jan

2015

Lehmarbeiten im Badezimmer


9℃


Im Badezimmer haben wir noch viel vor. Nicht nur, dass es hier viele (Wasser-)Leitungen zu verlegen gibt (Abwasser selbstverständlich auch), sondern es soll noch ein Zimmer im Zimmer aufgebaut werden, in dem wir eine Sauna einrichten werden. Im letzten Jahr glaubte ich tatsächlich noch, ich würde die Sauna noch in diesem Winter fertig bekommen aber die familiären Prioritäten sehen momentan anders aus :-) .

Doch bevor ich mit dem Ausbau beginnen kann, müssen zuerst einige der vorhandenen Stellen ausgebessert werden. Dazu gehören die Decken genauso wie die Fensterlaibungen. Vor allem die große Fensterfront braucht besondere Behandlung, weil die Wand an der Fensterbank nie richtig mit Lehm ausgearbeitet wurde – was vor allem mit dem recht schlanken Fachwerk dort zu tun hatte.

Fensterbank innen mit Lehmsteinen ausgemaürt

Die Lehmsteine habe ich dort so gelegt, dass sie möglichst viel der fehlenden Wandhöhe ausgleichen, dafür aber vor dem Kalkputz der angrenzenden Wand enden (also tiefer sind). Der Grund dafür liegt auf der Hand: Es soll hier natürlich noch mit Kalkputz gearbeitet werden. Wenn ich den Lehmputz auf gleiche Höhe mit dem vorhandenen Kalkputz auftragen würde, bliebe kein Platz mehr für den Kalkputz.

Während dieser Arbeiten ist mir aufgefallen, dass sich in dem kalten Badezimmer an einer ganz spezifischen Stelle Schimmel gebildet hat. Wo auch immer ich hinschaute, so war der Schimmel nur entlang der "magischen Sperrschicht" der Pavatex Pavadentro Holzfaserdämmplatten zu sehen. Diese soll die Diffusion bei einer Innendämmung regeln. Hier scheint an den offenen Stellen mit Vorliebe das Wasser zu kondensieren und auf der nassen Schicht finden die ohnehin im Lehm vorhandenen Sporen den perfekten Nährboden.

Fensterlaibungen

Das Fenster das in den Garten zeigt hat ebenfalls noch keine ordentliche Laibung erhalten und gerade an der oberen Kante ist das lotgerechte Einbringen einer Putzschicht kompliziert – dank der Schwerkraft. Hier heißt es also "langsam" arbeiten und ordentlich fest drücken, denn sonst schalt sich der Lehmputz gleich wieder ab. Der Untergrund muss sorgsam gereinigt und vorgenässt werden und der Lehm nicht zu dick (1cm) und nicht zu trocken aufgetragen werden – er muss gut kleben.

Einhandzwingen fixieren das Richtscheit an der Wand

Die Fensterbank auszuarbeiten hingegen ist meistens sehr viel einfacher und schnell erledigt; allerdings neige ich dazu dann zu viel Lehmputz aufzutragen, weil es so schön einfach geht.

Kleines Fenster mit Fensterbank aus Lehmputz