Kalksteg statt Putzprofil

In den ersten beiden Kinderzimmern habe ich nun zum ersten Mal mit Putzleisten gearbeitet und dabei festgestellt, dass es nicht einfach ist diese ordentlich im Putz verschwinden zu lassen. Entweder, das blanke Metall blitzt irgendwo aus dem Putz hindurch und wird (normalerweise) mit der abschließenden Farbschicht abgedeckt, oder es bilden sich Risse entlang der Putzleiste. Dem könnte man entgegenwirken, in dem in die oberste Schicht Kalkputz eine Lage Putzgaze eingearbeitet wird. Da man im Nachhinhein schlauer ist, bereue ich jetzt mich vorher nicht besser informiert zu haben. Vielleicht sollte ich mehr zwischen den Zeilen der, mit schlechter Musik hinterlegten, Werbefilmen lesen?

Es wurde also Zeit ein neues Verfahren mit Hilfe von Putzleisten auszuprobieren – allerdings ohne diese in der Putzschicht zu hinterlassen. Die sogenannten Kalkstege sollen helfen die Stärke der Putzschicht zuverlässig einzuhalten und dabei kein neues Material einbringen.

Kalkstege mit Putzleisten

Zuerst wurde eine schmale Bahn Kalkputz aufgetragen in der die Putzleisten eingebettet wurden.

Als nächstes wurde der Kalkputz gleichmäßig zwischen den metallischen Putzleisten aufgetragen / eingebracht und an der oberen Kante glatt gezogen. Achtung, dass nächste Foto hat einen Perspektiven-Wechsel und mag verwirrend aussehen!

Wenn man dem Kalkputz zwei Stunden Zeit lässt, dann schwindet dieser etwas – nur genug um eine leichte Senke zu ergeben – und sollte anschließend mit frischem Kalkputz noch etwas aufgefüllt werden.

Sobald der Kalkputz ordentlich angezogen ist (gerne noch am gleichen Tag) können die angrenzenden Putzprofile entfernt werden und übrig bleibt nur noch der Kalksteg. Dieser sollte jetzt einige Tage karbonatisieren dürfen, bevor mit den weiteren Putzarbeiten fortgefahren wird. Sonst trägt man mit der Kartätsche beim Auftragen der restlichen Kalkputzschicht nämlich die Kalkstege ab.

Vorbereitungen und Feinarbeiten

Weil ich schon so gut in Fahrt war, habe ich gleich die restlichen Putzprofile für den Flur im Obergeschoss zugeschnitten und an den richtigen Stellen abgelegt. Vorbereitung, so heißt es, sei die halbe Arbeit ;-) .

Im zweiten Kinderzimmer habe ich derweilen noch die Fensterbank ausgearbeitet bzw. den Übergang zwischen der Fensterbank und der angrenzenden Wand ausgearbeitet. Ob die so bleiben werden wissen wir noch nicht; es kursiert der Gedanke dort vielleicht eine Schicht Klinkerriemchen oder Ähnliches aufzulegen, um der Fensterbank einen festen Untergrund zu geben.