31
Jan
2014
Das Badezimmer hat einen Fußboden
Die vergangene Woche wurde damit verbracht, Stück für Stück den Fußboden im Badezimmer zu vervollständigen. Da der Preis der 30mm starken Estrichelemente pro Quadratmeter bei ca. €12,00 liegt, ist es ratsam eine möglichst effiziente Resteverwertung zu praktizieren. So stellte sich schnell heraus, dass mein Einkauf etwas knapp kalkuliert war aber es nicht unmöglich sein würde mit Hilfe der vorhandenen Reste die Fläche im Badezimmer zu füllen; sofern man es schlau angeht.
Wir verlegen Fermacell
Estrichelemente bestehen aus zwei bzw. drei Schichten (sofern eine weitere Dämmschicht vorhanden ist). Prinzipiell werden zwei Fermacell-Platten zu je 10mm aufeinander geklebt und mit Heftklammern zusammengetackert. Dabei werden die Platten so um 5cm versetzt, dass die obere Platte links und oben überlappt, während rechts und unten die untere Platte frei liegt. Somit kann das nächste Element an dieser Auflagefläche mit seiner überlappenden Kante aufgelegt, verklebt und verschraubt werden.
Als dritte Schicht kommt dann noch eine Trittschalldämmung dazu, welche entweder aus Styropor oder Holzfasern besteht. Wir verwenden aus Prinzip Holzfasern ;-) .
Wir schnitzen Fermacell
Der Aufbau ist also simpel und zugleich erfreulich praktisch in der Handhabung - birgt allerdings auch ein Problem: die Elemente können stets nur in eine Richtung verlegt werden. Es wird natürlich immer so der Boden verlegt, dass die untere Platte offen liegt, damit dort der Kleber aufgetragen und das nächste Element aufgelegt werden kann.
Kommt man jetzt in die missliche Lage Reste verwerten zu müssen, können diese "Reinraum"-Praktiken, wie sie aus den Werbefilmen bekannt sind, nicht aufrecht erhalten werden. So kam es, dass uns eine Fermacell-Platte fehlte, wir jedoch mehr als genug Verschnitt übrig hatten. Dieser hatte zugleich den "Fehler" von der falschen Seite zu sein, sodass Fermacell-Schnittkunst gefragt war.
Gewöhnlicherweise wird Fermacell, wie Rigips, angeritzt (beispielsweise mit einem Teppichmesser oder einer speziellen Säge) und dann entlang dieser Kante gebrochen. Ich weiß nicht wie die gängige Praxis für Estrichelemente ist aber ich arbeite recht erfolgreich mit einer sich sehr langsam drehenden Trennscheibe, um die Staubaufwirbelung auf einem Minimum zu halten.
Als ich mir dann eine Fermacell-Adapterplatte (zwei unterlappende Seiten wurden benötigt) konstruieren musste, ritzte ich die Platte entlang der gewünschten Schnittkante an und fuhr dann mit der Trennscheibe langsam entlang der Markierung hin- und her, bis die oberste Platte (10mm) durchtrennt war.
Weil die einzelnen Fermacell-Platten recht sparsam mit dünnen Streifen aus Kleber miteinander verbunden sind, hilft der Holzbeitel (ein günstiger, der keine ernsthaften Holzarbeiten mehr vollbringen soll) um zwei Platten voneinander zu trennen.
Die letzten Enden
Rechtzeitig wurde die benötigte Menge an Estrich-Elementen für die letzte Bahn beiseite gelegt, da schnell deutlich wurde, dass diese längs geschnitten werden müsste und solche exotischen Reste rar sind.
Nach einer länger anhaltenden Schnitzerei, waren die verbleibenden Platten fertig geworden und die allerletzte Bahn Estrich-Elemente in voller Breite verlegt.
Es fehlte dann nur noch eine Fermacell-Platte für die Luke ins Erdgeschoss. Hier müssen noch die Rohre aus dem Erdgeschoss in das Badezimmer darüber geführt werden, bevor weiter gemacht werden kann.
Das Estrich-Element ist mittlerweile zurecht gestückelt worden und wartet auf den Einsatz im Badezimmer-Fußboden. Doch der wird wohl noch einen Augenblick warten müssen :-) .