18

Jun

2013

Dachrinnen-Frust am Vordach


18.06.2013, 30°C


Gestern hatte ich es also geschafft alle Dachrinnenhalter in die korrekte Neigung für das kleine Vordach/Seitendach der Scheune zu bringen und somit stand der Anbringung der Dachrinne nichts mehr im Weg.

Da die beiden Leichtbaugerüste leider zu niedrig ausfallen, würde ich für jeden Handgriff die Leiter umstellen und emporklettern müssen – schöne Aussicht auf entspannte Arbeit bei 30°C im Schatten :-) .

Die ersten Dachrinnenhalter am Vordach

Die ersten drei waren schnell angebracht und die lange Wasserwaage (3m Richtscheit mit Libelle von Sola) bescheinigte mir ein leichtes aber ausreichendes Gefälle in die gewünschte Richtung.

Die langeWasserwaage wird zur Kontrolle des Gefälles benutzt

Ganz leichtes Gefälle reicht aber das Foto verwirrt

Wichtig beim Ausloten war nur, dass die Wasserwaage auch immer schön mittig auf allen überbrückten Dachrinnenhaltern auflag. So funktionierte alles nach Plan und machte Spaß bis ich festellen musste, dass das Vordach langsam nach oben hin abwanderte.

Die Wasserwaage wird mittig aufgelegt

Das kleine Vordach zog so stark nach oben an, dass die Halterungen an den Dachrinneneisen nicht mehr lang genug waren um an dem Holz des Vordachs befestigt zu werden. Bald war ich an einem Punkt angekommen, da hätte das Wasser aufwärts fließen müssen. Das geht nicht – auch nicht in Eberholzen – wie mir mein Nachbar einst versicherte bei dem Drainagegefälle bergauf verlegt wurden.

Das plötzliche abwandern des Vordachs war zwar frustrierend aber dem könnte man entgegenwirken (dachte ich) indem man einfach vom Ende zum Anfang arbeitet. Gesagt getan und die ersten drei Dachrinnenhalter waren – mit korrektem Gefälle – angebracht.

Beim vierten Halter begann das Dach wieder stark abzuschweifen und ich sah mich bald vor dem selben Problem wie von der anderen Richtung aus arbeitend.

Da ich es jetzt genau wissen wollte, zeichnete ich über die gesamte Länge der Hauswand eine gerade Linie mit der Wasserwaage unterhalb des Vordachs und siehe da: das Vordach folgte dem schiefen Fachwerk :-( .
Den halben Tag hatte ich damit verbracht die Leiter hoch- und runterzuklettern, Dachrinnenhalter anzubringen, umzusetzen, auszuloten und jetzt stellte sich heraus, dass mein Vorhaben womöglich nicht funktionieren würde – gnah!

Neür Anfang vom hinteren Ende des Vordachs

Das reinigende Abriss-Feuer

Jedwelche Flickerei, die ich jetzt betrieben hätte um die Dachrinne doch noch an das schiefe alte Vordach zu bringen hätte mich nur noch mehr frustriert und vor allem noch mehr Zeit gekostet. Das Vordach musste erst einmal runter und die Lage überprüft werden.

Es ist vollkommen überflüssig zu erwähnen, dass dieses schiefe, klapprig aussehende Vordach für den nächsten Weltkrieg gebaut und befestigt wurde. Nach viel Gehebel aus dem Dachboden der Scheune heraus war das zehn Meter lange Vordach mitsamt Bitumenwellpappe dann endlich am Boden.

Das Vordach musste abgerissen werden weil es schief war

Danach wurde, als letzte Handlung des Tages, noch der Besen geschwungen um eine saubere Basis für die Arbeiten an einem neuen Vordach zu haben.

Hintere Scheunenwand ohne Vordach

Als kleinen Trost bekam ich dann die ohnehin morsche Bitumenpappe zu sehen – und ich dachte das Zeug hält laut dem Verkäufer für Immer ;-) . Das Vordach hätte also ohnehin irgendwann erneuert werden müssen.

Die Bitumenpappe war bereits stark angegriffen

Scheinbar war das Regenwasser vom Scheunendach lange Zeit über die Dachrinne getreten und dann auf das Vordach gefallen, denn auch die Lehmwand der Scheune ist hier stark angegriffen.

Die obere Dachrinne verliert viel Regenwasser bei Verstopfung

Bei diesen ganzen Aktionen hat Keanu plötzlich seine Vorliebe für das Knipsen entdeckt und tigerte ständig mit meiner alten Kamera umher. Noch habe ich das Material nicht gesichtet aber es waren mit Sicherheit Serienaufnahmen weil der Verschlussmechanismus fortwährend bei der Arbeit klackerte XD .

Keanu entdeckt das Knipsen mit meiner alten Kamera