10

Dez

2012

Beginn der Duschecke


10.12.2012, 2°C


Heute bin ich mal in den Baumarkt gefahren um Kleinkram für das Badezimmer zu besorgen. Neben einigen Stahlflexleitungen – entschuldigung, ich meine Panzerschläuchen – befand sich u.A. auch ein Bohrer dabei. Dieser Bohrer sollte explizit für Fliesen sein und versprach endlich das Dilemma mit den nicht durchdringbaren Fliesen zu lösen.

Die Spitze glüht aber tiefer in die Fliese komme ich nicht

Der Versuch ein Loch zu bohren entlarvte die Versprechungen auf der Verpackung als Lüge. Der Bohrer wurde nur glühend rot wie die anderen vor ihm auch bereits.
Mich freut es natürlich, dass wir eine so feste (quasi unzerstörbare) Fliese gelegt haben – insbesondere, da ich bereits die eine oder andere Zange versehentlich habe fallen lassen ohne sichtbare Schäden an dem Bodenbelag. Trotzdem wäre es ganz hilfreich Zugang zum Abflussrohr zu haben :-) .

Der neü Bohrer ist explizit für Fliesen

Maulschlüssel Wirr-Warr

Da stand ich also im Baumarkt und griff mit Bedacht nach ein paar Panzerschläuchen (ich finde das Wort derart abstrus, dass es mir schwerfällt es zu benutzen) – ich hatte ja bereits Erfahrung sammeln müssen mit den vielen Verwirrungen im Sanitärbereich. Schnell wurde klar, dass diese Stahlflexleitungen (das schreibt sich leichter) im Format ⅜" daherkommen (das sind 9,525mm aber die Nennweite wird mit 10mm angegeben). Dieser Durchmesser wird gerne benutzt um Wasserhähne, Spülkästen und Untertischspeicher einzuspeisen. Warum ⅜" und nicht ½"? Ich vermute weil sie dadurch noch handlicher sind?

Die von mir gewählten Stahlflexleitungen haben am oberen Ende eine Gummi-Quetschverbindung um ein dünnes Blechrohr wasserdicht dort einschließen zu können – das wird zum Beispiel beim Anschluss von Armaturen benötigt. Frustrierend wurde es nur (mal wieder), weil es bei diesen Quetschverbindern auch nochmal unterschiedliche Formate gibt: 8mm und 10mm *seufz*. Ich kaufte also die 10mm und nahm vorsichtshalber noch 8mm Quetschgummis mit; die gibt es nämlich auch einzeln.

Und das i-Tüpfelchen zuletzt: Beim Befestigen der Stahlflexleitung brauchte ich zwei unterschiedliche Schraubenschlüssel für die insgesamt drei (3!) Muttern. Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.

Drei Muttern brauchen zwei Schraubenschlüssel

Notizen an mich zur Erinnerung

Freundliche Leser des Blogs hatten mich darauf hingewiesen, dass ich:

  1. An den Geruchsverschluss denken soll (danke Güni!)
  2. Die Revisionsklappe nicht vergessen darf (danke Peter!)

Damit das auch so ist, habe ich es Ortsnah vermerkt. Jetzt kann ich es nicht mehr vergessen :-D (das Foto ist übrigens über Kopf aufgenommen).

Erinnerungen der Leser werden am Tatort festgehalten

Fermacell Estrichelemente als Duschecke

Es waren noch einige letzten Handgriffe an den Wasserleitungen notwendig, bevor das Holzgerüst mit den bereits zugeschnittenen Fermacell-Estrichelementen (2×10mm Platten aneinandergetackert und geklebt) verschlossen werden konnte. So lag nach dem Festschrauben eine (kreuzende) Leitung zu dicht an der Holzausparung und gleichzeitig zu nahe an der zu kreuzenden Warm-/Kaltwasserleitung. Hier half zum einen ein Holzbeitel und zur Entkopplung der Leitungen voneinander ein kleiner Gummipuffer.

Der Gummipuffer entkoppelt die Warmwasserleitung von der Kaltwasserleitung

Die einzelne Leitung, welche ich einfach ganz frech um die Duscharmatur-Anschlusswinkel herumgeführt habe geht in die Küche und soll eines Tages Wasser aus dem Brunnen in das Haus befördern. Wir fanden die Idee ganz charmant :-) .

Die Wasserleitungen verschwinden demnächst hinter der Leichtbauwand

Das Anschrauben der Fermacell-Estrichelemente war natürlich nicht so einfach wie ich es mir gedacht habe. Das lag aber an meiner Verbohrtheit und Unfähigkeit vorher darüber nachzudenken.
So kam es, dass ich die Platten unbedingt mit der Schrift richtig herum montieren und daher von oben nach unten arbeiten musste – letzteres musste tatsächlich sein, weil sonst die Überlappung eine Unterlappung gewesen wäre und das funktioniert beim herunterschieben nicht mit dem Estrichkleber. Es hätte einfacher sein können ;-) .

Die Fermacell Wand ist vollständig

Die Duschwanne kann problemlos herausgezogen werden

Die Anschlüsse für die Duscharmatur

Fliesen anprobieren

Als die Estrichelemente befestigt waren und die Anschlüsse für die Duscharmatur freigemacht konnte ich endlich mit dem verlegen der Fliesen beginnen. Das würde sicherlich nicht lange dauern… dachte ich.

Tatsächlich begann sofort das große Dilemma: wie sollten die Fliesen an die Wand geklebt werden? Auf dem Boden tritt eine solche Problematik zwar auch auf, doch auf den Boden schaut man nicht so offensichtlich wie auf eine Wand wenn man täglich in die Dusche steigt. Ich wollte auf keinen Fall einen Schwimmbad-Effekt haben, wo alle Duschen aussehen wie aus der Matrix.

Es mussten also Fliesen angehalten werden um einen ungefähren Eindruck der resultierenden Optik zu bekommen. Hochkant? Quer? Vielleicht abwechselnd? Annika und ich tauschten uns per Telefon aus und im Laufe des Gesprächs ergab sich in meinem Kopf ein Bild wie es sein sollte.

Probestellen der Fliesen

Doch kaum war das eine Problem aus dem Weg, da tauchte das nächste auf: Die Armatur!
Zu oft hatte ich in Badezimmern gesehen, dass die Anschlüsse halbherzig auf Fliesenkanten gelegt wurden und "unschön" auf Ecken oder zwischen Fugen endeten. Das wollte ich nicht und so begann ich das Konzept neu um die Anschlusswinkel herum aufzubauen.

Eine Reihe Fliesen an der Duschwand

Die Löcher wurden gebohrt (dafür mussten insgesamt zwei Fliesen geopfert werden bis es passte) und der erste horizontale Streifen angebracht. Wunderbar!

Die mittige Optik der Anschlüsse war mir wichtig

Doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich holte die Kamera heraus und zoomte in das obere Bild (wo die Anschlüsse noch frei sind) rein nur um festzustellen, dass ich die Winkel nur mit einer (1!) statt drei (3!) Schrauben befestigt hatte. Jetzt kniff mich mein Wunsch nach Symmetrie, denn beide Fliesen mussten entfernt werden.
Ich bohrte vorsichtig zwei Löcher die groß genug waren um eine Schraube mit Schraubenzieher durchzufädeln und zog die Wandwinkel fest an.

Fliesen wieder runter um die Anschlusswinkel festzuschrauben

Jetzt konnten die Fliesen (wieder) angebracht werden. Um sie auf der richtigen Höhe zu halten setzte ich einige Schrauben unterhalb und korrigierte somit den Sitz solange der Fliesenkleber noch nicht angezogen war. Meine Idee ist es jetzt von dieser Mitte aus nach oben und unten weiter zu arbeiten.

Das Verfahren mit der Schraube stellte sich als brauchbar aber nur teilweise glücklich heraus, da bei unvorsichtigem Schrauben die scharfen kanten die Fliesen beschädigten. Günstigerweise geschah dies nur an der im Fugenbett liegenden Kanten – es hätte aber schlimmer sein können. Eine kleine Holzleiste wäre eindeutig die bessere Wahl gewesen.