01

Dez

2012

Bedruckter Holzabfall auch Laminat genannt


01.12.2012, 2°C


Um es gleich vorweg zu nehmen, ich bin nicht begeistert von Laminat. Ich halte diesen Bodenbelag für eine Notlösung, die ich zur gegebenen Zeit durch Echtholz ersetzen möchte. Laminat ist eine Erfindung der Holz-Abfallwirtschaft vereint mit der Drucktechnik und es gibt in meinen Augen nur zwei Gründe überhaupt Laminat kaufen zu wollen:

  1. Preis
  2. Bequemlichkeit

Warum ich so "schlecht" davon denke? Es gibt zum einen die Verarbeitung dieses Spielzeugs aus gepresstem, holzartigen Abfall - die einfach immer miserabel ist bis zu einer gewissen Preisklasse (ab der es sich dann lohnt Echtholz zu kaufen). Die Verbindungen brechen leicht ab (und werden dann quasi unbrauchbar) und es gibt kaum Platz für Toleranz - jeder Staubkorn sorgt für Abweichungen die offensichtlich Sichtbar werden im Gesamtgefüge. Zum Anderen steht die Frage der Entsorgung nach Ablauf der Lebenszeit im Raum. Ich habe vom Abriss noch einen gehörigen Stapel Laminatmüll in der Scheune liegen. Verbrennen kann ich den Abfall nicht, also bleibt nur noch der Weg zur Müllhalde. Während ein Echtholzboden - bei gegebener Behandlung - Menschenleben überdauern kann, ist ein Laminat nach einigen Jahren einfach hinüber (Kanten aufgestossen / Dreck in den Fugen / Oberfläche unansehnlich) und muss dann ausgewechselt werden.

Als letzten Punkt würde ich noch gerne den verwendeten Klebstoff Melamin ins Gespräch bringen. Dieses Melamin gehört zu den Aminoplasten und kommt – wenn ich es richtig verstanden habe – mit Formaldehyd daher.

Trotz meines Gejammers, mussten wir aus Zeit- und Geldnot auf Laminat umsteigen und ich ärgere mich jetzt schon über mich selbst. Naja, so läuft das manchmal…

Das Bodenverlegen beginnt

Als tatkräftigen Dauer-Samstagshelfer hatte ich heute Harry dabei, der mir durch den gesamten Prozess zur Hand ging. Er legte die Kork-Trittschalldämmung aus, während ich das Laminat ineinander "klickte". Danke des Classen® Megaloc ging das besonders schnell und mit viel Bruch und Mühe vonstatten. Die Produktbilder auf der Website suggerieren (ähnlich wie die Burger-Produkfotos von McDonalds) sehr viel mehr (in diesem Fall Robustheit) als man tatsächlich bekommt. Tatsächlich konnten wir uns aber schnell einarbeiten und wussten alsbald worauf wir zu achten hatten um die als filigran zu bezeichnenden Verbindungen nicht gleich zu schrotten. Auseinandernehmen und neu zusammenfügen? Keine Chance - es ist ein Einwegprodukt durch und durch. Sowohl für den Besitzer, als auch für die Umwelt.

Harry der Verkorker

Laminat im Hobbyzimmer

Die Kork-Trittschalldämmung – ein kläglicher und vermutlich überflüssiger Versuch etwas Umweltfreundliches einzubringen – erwies sich anfangs als frickelig, weil die nur 2mm dünne Schicht zu schnellem Bruch neigte. Aber auch da bekamen wir den Dreh heraus und stellten fest, dass es einfacher war den Kork zu knicken und zu brechen, anstatt mit einem Teppichmesser durchzufahren.

Die Kork Trittschalldämmung kann geknickt und gebrochen werden

Eigentlich hielt ich Kork für unbedenklich, doch auch hier werden unterschiedliche Klebestoffe eingesetzt – also wandern die Korkreste in den Hausmüll.

Kork Reste

Laminat im Erdgeschoss

Nach mehreren Stunden der Laminat-Verlegearbeit hatten wir es endlich geschafft und immerhin in kurzer Zeit die verbleibenden drei Zimmer (Wohnzimmer, Büro und Hobbyzimmer) mit einem Bodenbelag versehen. Somit ist – bis auf wenige kleine Stellen – der Boden im Erdgeschoss vollständig verschlossen. Die Schwellen zwischen den einzelnen Räumen stellen eine gesonderte Herausforderung dar an der ich aber schon gedanklich arbeite und eine ungefähre Vorstellung der Durchführung habe aber dazu an einem anderen Tag mehr.

Laminat im Wohnzimmer I

Laminat im Wohnzimmer II

Das Laminat harmoniert gut mit dem Fachwerk und den Lehmsteinwänden

Laminat Blick ins Hobbyzimmer

Laminat Blick ins Büro