12

Sep

2012

Versuch einer Fensterlaibung


12.09.2012, 15°C, bewölkt und kühl


Eine Wandheizung ist eine wirklich tolle Sache, zumindest lese ich das immer wieder. Kaum Konvektionswärme und somit keine trockene Luft und wenig Staubaufwirbelung, geringer Energieverbrauch durch niedrige Vorlauftemperatur und überhaupt keine Heizkörper… bis auf die vielen hundert Meter Alu-Verbundrohr unter der Putzschicht an der Wand.

Man muss umdenken. Was im Baumarkt zu kaufen ist hilft selten in einem Lehmbau. Dispersionsfarbe? Nein! Silikon? Nein! Styropor? Nein!!! Nägel können nicht "mal eben" in die Wand geschlagen werden, denn überall könnte ein Rohr lauern. Wenn die Heizung einmal läuft, kann man eine Thermofolie nutzen um die wärmestrahlenden Rohre zu orten aber was macht man, wenn noch kein warmes Wasser fließt?

Man kauft sich einen Bosch GMS 120 (Nachfolgemodell des GMS 100), welches in der Lage ist, magnetische und nicht magnetische Metalle, sowie stromführende Kabel und Holz in Leichtbauwänden zu orten. Ich würde gerne noch einen ausführlichen Bericht über das Gerät schreiben, doch vorerst brauche ich mehr praktische Erfahrung. Als erstes ist mir positiv aufgefallen, wie zielsicher es die Alu-Verbundrohre findet; aber man sollte etwas Ruhe mitbringen. Negativ aufgefallen ist mir die starke Winkelabhängigkeit des LCDs – das muss heutzutage nicht mehr sein, Herr Bosch.

Der Bosch GMS120 liegt gut in der Hand

Der Bosch GMS120 sucht Alu-Verbundrohre der Wandheizung

Der Multidetektor von Bosch findet zuverlässig die Alu-Verbundrohre unter dem Lehmputz und das ist es woran ich Interesse habe. Auf dem ersten Foto deuten die oberen Balkenleisten darauf hin, dass sich Metall in der Nähe befindet.

Auf dem zweiten Foto ist die obere Leiste bereits vollständig geschlossen und die Feinortung (untere Leiste) schießt sich gerade auf den Mittelpunkt des Ziels ein. Danach kann man bequem durch das Markierungsloch anzeichnen wo man nicht bohren sollte (nicht vergessen!) :-D .

Bosch GMS120 Multidetektor sucht das Alu Verbundrohr

Bosch GMS120 Multidetektor hat das Alu Verbundrohr gefunden

Lehmputz als Fensterlaibung

Um eins vorweg zu nehmen: wir befinden uns noch in der Findungsphase. Wir haben alle Fenster im Erdgeschoss mit Schilfrohrmatten verkleidet, in der Annahme, dass wir diese mit Lehm verputzen, doch wie gut das funktioniert wird sich erst noch zeigen.

Heute wollte ich erste Erfahrungen bei der Erstellung einer Fensterlaibung mittels Lehmputz machen, also begann ich damit mir Gedanken darüber zu machen wie ich diese einigermaßen gerade anbringen könnte. Hier kam der Bosch Multidetektor ins Spiel – allerdings nur kurzfristig, weil ich eine Lösung fand, die mir noch sicherer vorkam. Immerhin fehlt es mir noch an praktischer Erfahrung im Umgang mit dem Gerät.

Das Schalungsbrett ist in der Wand festgeschraubt

Danach bewarf ich die Schilfrohrmatten mit dem sehr plastischen Oberputz, der noch im Wohnzimmer einlagerte und drückte und arbeitete diesen in das Geflecht ein.

Lehm als Fensterlaibung

Anschließend wurde die Pampe mehrmals glatt gezogen und korrigiert bis es klar wurde, dass ich würde warten müssen um diese Arbeit abzuschließen, da der Lehm stets etwas nachsackte. Ich war schlichtweg von einer sehr viel dünneren Schicht ausgegangen, als ich tatsächlich aufgetragen hatte. Die Idee meine "Ausgangsfakten" erneut zu prüfen gelang mir erst, als mir bewusst wurde, dass es so nicht funktioniert *g*.

Der Lehm wurde angedrückt und hochgezogen

Das Ergebnis war eine dicke Lehmschicht direkt am Fenster, die nicht ganz gerade ist und nicht korrekt fluchtet, sofern man 90° Winkel zwischen Wand Fensterlaibung erwartet. Tue ich nicht – doch eine gewisse Ähnlichkeit würde ich schon gerne erzielen können. Auch hier fehlt mir noch Übung, doch das war ja der Sinn hinter der Übung :-) .

Der Lehmauftrag wurde glatt gezogen

Nett aussehen tut das aber schon. Hat irgendwie sowas "fertiges".