Oberputz im Wohnzimmer

Heute versprach ein hektischer Tag zu werden. Soziale Events standen an der Tagesordnung und dennoch gab es keinen Zweifel: heute musste Lehmputz an die Wand! Wir bemühten uns also zeitig um 07h00 aus dem Bett und schafften es um 08h00 in die Bauklammoten.

Die Außenwände des Wohnzimmers (zugegeben, das Wohnzimmer hat quasi keine Innenwände) sollten heute mit Lehmoberputz (Claytec Mineral 16/20) versehen werden – also ran an die letzten Bigbags Oberputz, die leider schon sehr lange stehen.

Daher geht ein nicht unerheblicher Teil der Zeit dafür drauf den fest zusammengesackten Lehm aus den Bigbags zu kratzen, schürfen, hacken und (manchmal) treten.

Um 09h00 war die PFT G4 Putzmaschine vollständig einsatzbereit:

• ✓ Strom angeschlossen
• ✓ Wasserdruck steht
• ✓ Luftdruck steht
• ✓ Trichter ist mit Lehmoberputz befüllt
• ✓ Wasserzugabe ist korrekt eingestellt
• ✓ Putzschlauch ist mit Lehmputz befüllt

Lehmoberputz und Putzgaze an die Wand

Die Arbeit begann dort, wo ich das letzte Mal aufgehört hatte: an einer kniffeligen Stelle. Es nützt halt nicht sich davor zu drücken, es gibt keine Lehmkobolde die des Nachts alles verputzen ;-) .

Ich habe für die Anbringung der Putzgaze mittlerweile ein recht funktionales Verfahren entwickelt, welches sehr viel einfacher und schneller von der Hand geht als mein ursprüngliches. Ich beginne damit eine dünne Lage Oberputz auf die Wand aufzutragen – die Putzstärke wird dabei unterhalb der Putzleisten gehalten. Dann arbeite ich die Putzgaze in den frischen Lehm ein und spritze anschließend die finale Schicht Oberputz auf. Danach erst wird mit der Kartätsche glattgezogen.

Zum ersten Mal ist mir hierbei ein dummer Fehler passiert. Ich wollte an der oberen Kante zur Decke hin die Putzgaze korrigieren, nachdem ich bereits Lehm aufgespritzt hatte. Was ich dabei nicht bedachte war, dass die Putzgaze zu diesem Zeitpunkt unglaublich schwer ist (wenn noch kein Lehm aufgespritzt wurde, kann sie leicht korrigiert werden). Ich zog also oben eine kleine Ecke zurück und da kam mir – durch das enorme Gewicht – die gesamte Putzgaze samt Lehmauftrag entgegengerollt. Ich fluchte wie ein Rohrspatz und warf die gesamte Bahn draußen in den Graben. Heute hatte ich keine Zeit für Fehler (eigentlich). Typisch :-) .

Letztendlich verlief die restliche Arbeit jedoch sehr gut und zügig und zum (sehr frühen) Feierabend um 13h00 waren alle Außenwände des Wohnzimmers soweit verputzt. Es fehlt lediglich das Stück oberhalb der beiden langen Fenster aber das hätte sowieso in Handarbeit erledigt werden müssen. Immerhin ist die Putzgaze auch dort bereits eingearbeitet.

Also schnell noch in Rekordzeit alles abspülen… und los geht's.