01
Okt
2011
Schaumglasschotter in da House
Das wir heute ordentlich was wegschaffen würden war mir eigentlich klar. Das wir ein solch furioses Tempo hinlegen war mir überhaupt nicht klar. Da das hier ein Bautagebuch und kein Krimi ist, nehme ich das Ende gleich vorweg: wir sind heute bereits fertig geworden mit dem Verfüllen des Bodens. Es blieb sogar noch Zeit den Flur zu rütteln.
Erste Schicht bis 10h00
Den Arbeitstag haben Markus und ich um ca. 08h00 eingläutet. Anfänglich war die Überlegung, ob wir seinen Fendt mitsamt Schaufel benutzen um den Schaumglasschotter ins Haus zu bringen bzw. damit die Schubkarren zu füllen. Es stellte sich aber recht schnell heraus, dass weder der Platz noch genügend Schubkarrenpiloten anwesend waren. Also gingen wir konventionell zu Werk.
Bereits nach einer knappen Stunde hatten wir (zu zweit) den Flur mit Schaumglasschotter ausgefüllt und legten eine Straße aus Europaletten in die Küche. Sowohl auf unverdichtetem, als auch auf verdichtetem Schaumglasschotter lässt sich nicht gut mit der Schubkarre fahren (quasi gar nicht).
An der Küche waren wir auch noch immer zugange, als dann die zweite Schicht eintraf. Das untere Bild ist ein wenig irreführend, da es später gemacht wurde.
Zweite Schicht ab 10h00
Vor 10h00 traf dann Florian ein und ca. eine halbe Stunde danach Bonnie. Wie man hier und dort verschwommen erkennen kann, war auch Keanu dabei :-) .
Jetzt kamen wir richtig zügig voran. Vier Männer mit 100l Schubkarren und entsprechend großen schaufeln bewegen einiges an Schaumglasschotter. Interessanterweise machte das auch ein Ausbau der Wege (mittels Europaletten) und mitunter etwas Wartezeit notwendig. Mehr als vier Leute können nicht staufrei auf 100m2 arbeiten. Wären noch zwei dazu gekommen hätten wir dedizierte Schaufler und Schubkarrenpiloten ernennen müssen.
Während Markus und ich im hinteren Bereich (zum Garten hin) Küche und Hobbyzimmer füllten, waren Florian und Bonnie vorne im Wohnzimmer und Büro zugange.
Irgendwann war es auch endlich soweit und die 27m3 Raupe aus Schaumglasschotter war abgearbeitet. Es ist erstaunlich wie viel Material in dem zuerst geschütteten Hügel schlummert, denn der brauchte am längsten, während der "Rücken" schnell abgearbeitet war.
Ende der Arbeit um 14h00
Als wir um 14h00 zum gemütlichen Teil übergingen (Grillen), war ich noch immer sprachlos, dass wir bereits alles geschafft hatten. Keiner hatte wirklich damit gerechnet, dass wir so schnell ca. 45-47m3 Material bewegen könnten. Allerdings wusste auch keiner wie leicht sich der Schaumglasschotter bewegen lässt. Bei nur 150kg/m3 befinden sich nur ca. 15kg in einer Schubkarre. Das ist fast, als wäre nichts drin und entsprechendes Tempo konnten wir deshalb auch vorgeben.
Die nächsten drei Bilder zeigen das Erdgeschoss nach getaner Arbeit. Die neue Raumhöhe vermittelt mal wieder ein völlig neues Gefühl und auch die Akustik hat sich wiederholt verbessert.
Der Schaumglasschotter-Resthaufen
Meine Berechnungen *hüstel* sehen vor, dass ca. 47m3Schaumglasschotter die Basis des Bodenaufbaus bilden. Diese Basis wird um ca. 14cm verdichtet und darauf Lagerhölzer gelegt, auf denen dann der tatsächliche Boden gelagert wird. Demnach dürften hier noch ungefähr 10m3 Schaumglasschotter liegen.
So oder so doch eine sehr zufriedenstellende (und wie ich finde auch ein wenig beeindruckende) Leistung für ca. sechs Stunden Arbeit. Ich hatte fest damit gerechnet noch die gesamte nächste Woche Schaumglasschotter umherkarren zu dürfen.
Weniger beeindruckt waren die Hunde von dem Spektakel. Das anschließende Grillen hat sie dann doch sehr viel mehr interessiert :-D .
Verdichteter Schaumglasschotter
Später am Nachmittag waren dann alle Helfer wieder von Dannen gezogen und ich hatte unerwarteterweise noch Zeit verfügbar. Also zerrte ich die 90kg Rüttelplatte ins Haus und verdichtete den Flur. Das gelang mir dann auch, doch warf es gleichzeitig neue Fragen auf.
Wie man erkennen kann, gelingt die Verdichtung nicht gleichmäßig. Das liegt an der Grobkörnigkeit des Matierals und den damit unterschiedlichen Luftkammern in der Schüttung. Manchmal war es etwas luftiger und es bildeten sich Dellen und mal etwas dichter uns es blieben Hügel. Wirklich "stampfen" tut man den Schotter ja nicht, es wird eher "zurechtgerückt" mit der Rüttelplatte.
Jetzt begann ich aber endlich zu verstehen, warum die Zimmerleute mir nicht unbedingt zu einem Aufbau mit Bodenhölzern geraten haben. Raphael sagte damals es sei ein "Battle" die Lagerhölzer gleichmäßig auszurichten und dann würde der Lastabtrag wieder nur über die schmalen Balken geschehen. Er hatte vorgeschlagen den Boden zu verdichten, die Höhen und Tiefen mit einer Schüttung auszugleichen und anschließend direkt den Boden auszulegen.
Bis eben war ich noch dagegen…