23

Mai

2011

Auflagebretter und Deckenbalken


23.05.2011, 21°C


Eigentlich hätte ich heute schonwieder (zum 3. Mal) Holzkitt in die Schraubenlöcher schmieren können. Zugegeben, es wäre nur noch Kosmetik gewesen aber durchaus der Arbeit wert, wenn die Löcher im Sichtbereich liegen. Das wollte ich jetzt endgültig klären.

Ich ging also in die Scheune und sammelte acht einigermaßen ansehnliche 4×6 KVH-Latten (Auflagebretter) heraus, schnitt sie auf die korrekte länge und entschied mich für einen Nagelabstand von 20cm.

Das Holz für den Deckenaufbau

Dann machte ich an den Hölzern alle 20cm einen Strich und begann wie ein Gestörter Löcher für die Kammnägel vorzubohren. Ich hatte dann also ca. 450cm lange KVH-Kanthölzer (ich weiß, ich nenne sie zwischendurch Bretter weil sie so zierliche sind im Vergleich zum restlichen Holz), mit vorgebohrten Löchern, im Abstand von 20cm (an den Enden natürlich näher). Das waren viele Löcher - uff.

Acht KVH werden alle 20cm vorgebohrt

Die Höhe habe ich freihändig gebohrt

Lange KVH Auflagehölzer

Das Prinzip des Deckenaufbaus

Jetzt ging es darum mal eine Leiste zu befestigen um ein Gefühl für den Aufbau zu bekommen. Hier begann das glückliche Dilemma - ich fand die richtigen 4×75mm Kammnägel nicht, sondern nur die 4×60mm. Trotzdem entschied ich mich für einen Abstand von unten und trieb drei Kammnägel durch die vorgefertigten Löcher, in den KVH-Deckenbalken welcher mit Schlüsselschrauben am Fachwerk befestigt ist.

Irgendwas machte mich aber stutzig, also holte ich mit ein Rauspund-Brett, sägte ein Stück ab und legte es auf, genauso wie es später auch sein würde. Dann konnte ich auch erkennen, dass ich nach oben hin nicht mehr 10cm wie vorher bemessen, sondern nur noch ca. 7cm für die Bodenfüllung haben würde. Es ist zwar geplant diesen Raum mit nassem Lehm zu verfüllen aber eigentlich wollten wir noch etwas Luft für Dämmmaterial haben (obwohl das noch nicht ganz fest steht).

Ich kann mich nicht mehr erinnern ob ich freiwillig aufgehört habe oder Morien noch etwas von mir wollte aber ich ließ es dabei und machte, grübelnd Feierabend.

Nach oben nur noch 7cm Platz

Das Prinzip des Deckenaufbaus

Unterhalb des Auflageholzes sind 4cm Platz

Rüttelplatte für den Lehm

Heute wurde übrigens eine weitere Baumaschine geliefert - eine 90kg Rüttelplatte. Warum haben wir die gekauft, wenn wir sie auch hätten mieten können? Weil mir schon eine ganze Weile etwas im Kopf herumspukt, was uns helfen wird die Deckenbefüllung zu beschleunigen.

Wir haben viel von dem Altlehm gesammelt, weil wir diesen benutzen wollen um die Decken wieder mit Lehm aufzubauen. Sie waren vorher aus Lehm und sollen es wieder werden, da wir vollkommen begeistert waren von den Schall- und Tritteigenschaften eines solchen Bodens. Der Altlehm kommt aber nicht in sauberen Verpackungen mit guten Rieseleigenschaften daher, sondern in Klumpen und Verklumpungen unterschiedlicher Härte und Stärke.

Diese Klumpen aufzuweichen (selbst mit dem Rührquirl), dann abzufüllen und ins Obergeschoss eine Leiter hochzuschleppen hat mir stets die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. Das würde eine Mörderarbeit werden - brutale Arm- und Rückenschmerzen, sowie ein langsames Vorankommen wären vorprogrammiert.

Mir kam also die Idee den Altlehm in die Putzmaschine zu füllen und dann, einfach per Mörtelschlauch, den fertig angemischten Lehm in die Decken zu füllen. Dazu wäre zwar mehr Vorarbeit notwendig aber das Befüllen würde sehr viel einfacher ausfallen. Die Vorbereitung würde u.A. beinhalten, dass der Altlehm zerrütelt werden müste um alle Klumpen aufzulösen (hier kommt die Rüttelplatte ins Spiel), als auch gesiebt um Stöcker und möglichst evtl. Nägel herauszufiltern.

Soweit die Theorie. Wir brauchen die Rüttelplatte aber so oder so noch für den Boden im Erdgeschoss - es ist also kein herausgeworfenes Geld - und nach den Arbeiten wollen wir sie wieder verkaufen ;-) .

Rüttelplatte von Zipper geliefert