02

Apr

2011

Deckenbalken im Fachwerk Teil II


02.04.2011, unglaubliche 23°C!


Die Sonne war überall und passend dazu war es warm, angenehm warm; einfach ein herrlicher Tag … um im Haus zu arbeiten ;-) .

Eigentlich™ hatten wir ja vorgehabt mit der Putzmaschine wieder Lehm an die Wände im OG zu spritzen, doch irgendwie bot es sich eher an die Holzbalken einzuziehen, da wir nicht immer zu zweit auf der Baustelle sind. Also ließen wir die Möglichkeit verstreichen und während ich weiter den Möchtegern-Zimmermann heraushängen ließ, spielte Nicole Verpackungskünstlerin und klebte die Fenster mit Plastikfolie ab.

Alle Balken auf einer Höhe

Nachdem gestern bereits zwei Balken eingeklinkt wurden, folgten heute die nächsten und letzten beiden für Keanus Zimmer. Bis auf einen - nämlich dem, der zum Flur geht - sind noch alle unbefestigt. Sie sind zwar bereits auf der gewünschten Höhe aber vielleicht ändern sich ja noch unsere Pläne …

Der Fussboden in Keanus Zimmer ist mit KVH bestückt

Der Balken zum Flur hin bereitete mir einige Sorgen, weil ich nur auf der einen Seite eine Auflagefläche habe. Die andere, zum Schornstein gewandte, Seite habe ich mit vielen 8×20 und einigen 10×30 Schlüsselschrauben im Deckenbalken vom Flur befestigt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es hält aber so wirklich glücklich bin ich damit nicht. Mal sehen ob mir noch etwas dazu einfällt, wie ich die Kraft auf andere Balken verteilen kann.

Das KVH zum Flur hat nur eine Auflagefläche daher mussten Schlüsselschrauben herhalten

Auf der anderen Seite wurde alles ausgeklinkt und in das Fachwerk geschoben

Bodenlatten

Normalerweise würde man auf die KVH-Balken, die jetzt quasi eine waagerechte Ebene (zumindest in der Theorie) darstellen, einfach die Bodenlattung schrauben oder Nageln. Die Bodenlattung, dass sind die 4×6 KVH Latten die ebenfalls letzten Mittwoch angeliefert wurden, bieten dann genug Fläche um darauf OSB-Platten oder ähnliches zu montieren. Da wir im Obergeschoss aber um jeden Zentimeter kämpfen müssen und sich zusätzlich die Möglichkeit bot die Auflagefläche für den Bodenbelag noch drastisch zu erhöhen, ersonn ich ein anderes Verfahren.

Die 40cm Markierungen werden ausgeschnitten für die Bodenlatten

Zuerst zeichnete ich auf die Balken im Abstand von je 40cm dort ein, wo die Bodenlattung eingelassen werden würde. Dann wurden zur Probe vier dieser Schlitze ausgesägt und gestemmt, bis schließlich die Bodenlatte hineinpasste und oben plan abschloss. Zum einen wollte ich sehen ob das Verfahren überhaupt funktioniert und zum anderen in welcher Zeit das machbar wäre.

Eine Reihe wurde probehalber für die Bodenlatte ausgeschnitten

Mein Fazit: es klappt in annehmbarer Zeit. Mit dem richtigen Werkzeug wird es dann sicherlich noch schneller gehen. Was soll denn jetzt schon wieder "richtiges Werkzeug" bedeuten?! Um es kurz zu machen - ich brauche noch eine Stichaxt/Stoßaxt und eine kleinere Handkreissäge. Mein Augenmerk fiel auf die Makita 5704RK (K = Koffer) - ist auch schon bestellt *g*. Liebe Angelikas und Magdas: nicht verzweifeln :-D .

Die KVH Latte schliesst bündig mit dem starken KVH ab

Fensterverpackung

Während ich auf der einen Seite des Hauses umherkräkselte, balancierte Nicole auf der anderen Seite von einem Balken zum nächsten und verklebte die Flügel jedes Fensters mit Kunststofffolie um sie vor Lehm zu schützen. Schließlich wollen wir keine zerkratzte oder gar erblindete Fenster im Haus haben, nur weil wir zu faul waren die zu schützen.

Nicole verklebt die Fenster mit Kunststofffolie

Auf jeden Fall ist das gesamte obere Stockwerk nun verklebt und es kann morgen mit den Fenstern im Erdgeschoss weitergehen.

Die Fenster im oberen Stockwerk sind geschützt

Schablonen für den Fachwerk-Anschluss

Nun kommen wir zu den Balken im hinteren Teil des Fachwerk. Die vordere Haushälfte ist ca. 5m lang, die hintere ca. 6m. Das bedeutet, dass die KVH-Balken, die hochzuhieven sind, um einiges schwerer daherkommen. Es macht dann wirklich sehr viel mehr Spaß die zu zweit hochzuschieben aber es macht umsoweniger Spaß sie nochmal herausnehmen zu müssen, weil doch noch ein Zentimeter mehr abgesägt werden muss.

Enter Schablone. Ich meine das bei den Zimmerleuten abgeschaut zu haben, behaupte aber das Gegenteil wenn es Pfusch sein sollte :-) . Jedenfalls habe ich mir ein 50cm Ende vom KVH geschnappt, ungefähr ausgemessen wie ich den "Schlüssel" schneiden müsste, damit dieser ins vorhandene Fachwerk passt, und dann das gute Teil geschnitzt.

Eine Schablone für die Deckenbalken

Resultat war, dass ich gleich eine Verbesserung in den eigentlichen Deckenbalken einfliessen lassen konnte. Zwar nichts großartiges, aber dennoch hat es das Ergebnis sicherer gemacht.

Dank der Schablone konnte eine Korrektur mit einfliessen

Das eine Ende war also wunderbar ausgearbeitet und beim zweiten habe ich dann einfach geschlafen. Da der Balken aber schon im OG lag und ich keine Meinung dazu hatte den wieder herunterzuholen, wurde der Schnitt einfach im OG gemacht.

An dem Balken musste noch leider geschnitzt werden

Der erste Deckenbalken in der hinteren Haushälfte

Da war er nun endlich, der erste lange Balken in der hinteren Haushälfte. Wieder was dazugelernt (nicht zu genau rechnen und sägen) und wieder um einige Knochen- und Muskelschmerzen reicher. An der Außenwand liegt der Balken auf, für die Überquerung der inneren Balken musste ich passende Unterlagen aus Holz zurechtsägen. Auch diese sind noch nicht befestigt, werden aber noch angeklebt mit PUR-Leim.

Der erste Deckenbalken in Moriens Zimmer

Auf dem letzten Bild kann man gut erkennen wie groß der Höhenunterschied zwischen Keanus (Großteil des Bildes) und Moriens Zimmer ist. Hätten wir versucht im gesamten OG eine Bodenhöhe zur erreichen, wäre hier gewaltig viel Kopffreiheit verloren gegangen.

Der Höhenunterschied zwischen Keanus Zimmer und das tiefere von Morien