26

Mrz

2011

Die Rache des Abflussrohrs


26.03.2011, 9°C


Heute war ein Tag gemischter Arbeit. Es wurde überall ein bißchen erledigt, was uns im Ganzen ein Stück weiterbringt. Doch bevor ich zu meiner persönlichen Schicksalsaufgabe komme, möchte ich gerne von den vielen Kleinigkeiten berichten …

Die Holzböcke sind vollständig

Angefangen hat mein Tag mit dem Zusammenbau der Holzböcke. Die Bolzen hatte ich bereits im Laufe der letzten Woche angezogen, es fehlten also nur noch die seitlichen Bretter zur endgültigen Versteifung der gesamten Konstruktion.

Die Holzböcke sind fertig

So sind die Beine an den Holzböcken eingefasst

Anschließend war die Sicherheitsprüfung angesagt und Keanu fand es so lustig, mich auf den Holzböcken umherhüpfen zu sehen, dass er gleich mitmachen wollte :-) . Das Holz kann also kommen - und das tut es auch am nächsten Mittwoch (dafür habe ich mir extra Urlaub genommen).

Keanu macht den Holzbock Sicherheitstest

Die letzten Putzleisten auf den äußeren Lehmwänden

Danach ging es an die letzte Außenwand ohne Putzleisten - das wäre dann auch behoben. Jetzt kann das warme Wetter kommen, damit wir endlich mit dem Lehmspritzen beginnen können. So leicht wird es aber auch wieder nicht sein, denn schließlich gibt es oben keinen Fußboden mehr und der 35mm Putzschlauch ist ziemlich schwer ;-) .

Putzleisten auf der letzten Lehmwand

Ein Blick quer durchs Fachwerkgerippe

Schilfrohrmatten und Sockelmauer

Während ich draußen am Schaffen war, haben Nicole und Morien im Innenbereich weitergearbeitet. Nicole begann mit dem flächigen Betackern der inneren Holzbalken im OG (dort, im Gegensatz zum EG, werden die Wände wieder zugemauert) und weil wir keinen Fußboden haben muss die Leiter viel umhergetragen werden.

Nicole tackert Schilfrohrmatten an das Innenfachwerk

Im oberen Bild sind zwei Balken zu erkennen und was Handwerker so machen, wenn man sie lässt. Beide Balken sind Elemente der einzigen tragenden Wand im Innenraum (das wird irgendwann noch geändert), soll heißen, dass diese Wand den Dachstuhl mit trägt - und da liegt mächtig viel Gewicht drauf. Professionelle Handwerker schneiden aber schonmal ⅔ der Holzbalken weg um dort ein Rohr unterzubringen. Das ist übrigens die Art von Handwerker die wir, seitens der Bank, benötigen um unser Haus fertigzustellen. Nein danke.

Autsch das Bit dreht sich seltsamerweise immer schneller als die Schraube

Nicole kämpft im oberen Bild gerade mit nicht mehr benötigten Anbauten, die den provisorischen Fußboden trugen.

Im unteren Bild ist der fleißige Morien zu erkennen, der mit einer etwas ausgefallenen Auswahl an Werkzeugen (ich dachte ein Hammer würde reichen ‽) den Lehm von der Sockelmauer klopft. Den Grund dafür konnte er sich sogar merken: wegen dem Betonfundament und den darauf ruhenden Bleibahnen stand Regenwasser an der Sockelmauer an. Dieses Wasser ist durch die Mauerfugen ins innere gelangt und hatte dort für feuchte Flecken gesorgt. Obwohl das Fundament noch angeschrägt wird und das eigentlich™ nicht mehr passieren wird, haben wir es als Schwachstelle erkannt und klopfen daher die Sockelmauer frei, damit die Lehmwand das Wasser nicht hochsaugt.

Morien legt drinnen die Sockelmauer frei

Das Abflussrohr

Und was habe ich faule Socke noch so geleistet? Denkfehler der Vergangenheit behoben :-( .

Ihr erinnert euch vielleicht daran, ich erwähnte es in einem unbedeutsamen Nebensatz, dass ich vergessen habe bei der Fundamentlegung das Abflussrohr zu bedenken? Das sollte sich heute fürchterlich an mir Rächen …

Nachdem die letzten Putzleisten angebracht waren, verkündigte ich voller Elan, "mal eben" das Loch fürs Abflussrohr bohren zu wollen. Ich holte also den Diamantkrohnenbohrer mit dem zarten Durchmesser von 152mm heraus und konstruierte, unter Zuhilfenahme des Boschhammers, ein Werkzeug das eher an Duke Nukem erinnerte als an ein Werkzeug.

Um 15h18 begann mein Kampf mit der Sockelmauer … und um 18h32 kam der Durchbruch auf der anderen Seite. Es wurden keine nennenswerten Pausen gemacht (mal was trinken) und ich war am Abend so dermaßen erschlagen, dass mir um 20h00 schon die Augen zufielen. Also bitte, liebe Mitstreiter, denkt daran das Abflussrohr mit einzuplanen, denn es ist sozusagen das Arschloch und das ist bekanntlich immer der Chef ;-) .

Ich würde noch gerne zu Protokoll geben, dass ein 620W Boschhammer nicht wirklich kräftig genug ist für einen solchen Bohraufsatz - was nicht bedeutet, dass es nicht geht *g*. Macht es besser, kauft oder leiht eine größere Maschine. Zwischendrin hat der Boschhammer schon ziemlich merkwürdig gerochen …

Der Kampf beginnt um 15h18

Der erste Durchbruch um 16h00

Wir haben 17h28 und noch immer kein Durchbruch

Um 18h32 ist es dann endlich soweit

Endlich lässt sich der Bohrer blicken

Das warme Licht kommt von drinnen

Hier soll demnächst ein Abflussrohr durchgehen

Narnia ruft

Das letzte Bild erinnerte mich irgendwie an Szenen aus diversen Fantasiefilmen, daher auch das Mouseover :-) .