24

Okt

2010

Lehmumschlag und Fenstereinbau


24.10.2010, 9°C


Fleißig wie immer, packten Gerd und Gitti heute mit an. Sie stapelten, zusammen mit Nicole drei ganze Paletten Lehmsteine vom Hof in das Haus um. Man könnte meinen, dass bei 110m2 Grundfläche genug Platz dafür wäre aber es gibt zwei Dinge zu beachten. Zum einen dürfen die Steine den Zimmerleuten nicht im Weg sein, wenn diese in ca. 2 Wochen kommen. Zum anderen haben wir den Boden noch nicht gestampft also wollten wir die Paletten nur dort lagern, wo wir keine Erde aufgeschüttet hatten.

Draussen wurden die Steine in Eimer gestapelt

Und drinnen wieder auf eine Palette gelegt

Zwei Paletten wurden in Nicoles Hobbyzimmer verstaut

Eine Palette ist vorne im Wohnzimmer gelandet

Fenstermarathon

Die gestrige Leistung hat mir gar nicht gefallen. Ein so "milder" Herbsttag und ich habe nur zwei Fenster einbauen können. Daher gab ich heute nochmal Gas und baute insgesamt sechs Fenster ein, während die anderen unten die Lehmsteine umstapelten.

Es ist auffällig, dass wir einige (Fenster-)Lücken lassen … Das sind die Fenster mit festem Seitenelement. Wir wissen leider nicht, wie man Fenster ausglast (so nennt man das Entfernen von Scheiben) und die Rahmen können nur anständig befestigt werden, wenn diese ausgeglast werden.

Ein Fensterblick um die Ecke

Das letzte Schlafzimmerfenster und zwei Badezimmerfenster wurden eingebaut

Die Fenster im Gästezimmer und eins in Moriens Zimmer sind hinzugekommen

Ein historisches Ereignis

Bereits jetzt merkt man, dass der Wind nicht mehr frei durch jedes Zimmer blasen kann. Obwohl die Rahmen noch nicht abgedichtet sind, macht es einen erheblichen Unterschied ob das Fenster vorhanden ist oder nicht. Zu meiner allgemeinen Begeisterung begann es zu regnen und so durften wir Zeugen der ersten Regentropfen auf dem Fenster werden. Es regnet also nicht mehr überall hinein!

Ein historisches Ereignis es regnet gegen das Fenster und nicht ins Haus

Fenster ausloten

Ich werde hier niemanden mit einer (weiteren) Anleitung zum Fenstereinbau langweilen, sondern nur kurz beschrieben was ich als wichtig emfpand. Zuerst schaue ich mir den Rahmen im Verhältnis zum Fachwerk an. Das Fachwerk wird eine ganz andere Form als das (perfekt rechteckige) Fenster haben (« Fakt!) - also geht es darum, die Position des Rahmens im Fachwerk gut zu mitteln.

Also Keile unter die Unterkante des Rahmens drücken und dabei ein Auge auf die Lage im Fach, sowie die Wasserwaage behalten. Das ist eine kippelige Angelegenheit - es muss immer eine Hand am Rahmen bleiben. Sobald der Rahmen waagerecht und ordentlich gemittelt (oben und unten) im Fach steht, nochmal kurz an die Seiten schauen ob dort auch gleichmäßig viel Platz ist. Dann kann der Rahmen auch oberhalb mit Keilen festgemacht werden. Jetzt beginnen die Korrekturarbeiten, die recht lange dauern können. Hier ein wenig klopfen, dort nochmal die Keile lösen um Spannung vom Rahmen zu nehmen usw.

Wenn der Rahmen eine gute Lage zur Außenseite des Hauses hat und in Lot ist, kann er mit den Rahmenankern befestigt werden. Ich habe die unteren zuerst gesetzt, damit ich per Kippbewegung die Vertikale Lage noch korrigieren konnte.

Als besonders wichtig empfand ich, dass der Rahmen nicht zu viel Spannung durch die Keile erfährt. Wenn links gekeilt wird, sollte auch rechts gekeilt werden und das sollte vorsichtig und abwechselnd geschehen. Lieber einige Male nachdrücken, als gleich den Rahmen zu verziehen. Ich habe die Vermutung, dass ich bei zwei Fenstern diesen Fehler gemacht habe.

Fensterrahmen ausgelotet und mit Buchenkeilen festgemacht

Auf dem unteren Bild ist unterhalb des rechten Fensters die Schieflage des Fachwerks zu erkennen. Genau umgekehrt war das oberhalb der Fall - hier leider nicht sichtbar. In einem solchen Fall muss gut gemittelt werden, sonst bleibt kein Platz für den Stopfhanf (oder einen anderen Dämmstoff).

Gästezimmerfenster von innen

Diese beiden Fenster (Schlafzimmer, Vorderseite des Hauses) sehen, dank dem verwinkelten Fachwerk, so schief aus, dass Nicole und Gitti darauf beharrten, wir hätten sie schief eingebaut. Sowohl die Wasserwaage, als auch der Kreuzlinienlaser (unten schwer erkennbar) gaben uns aber Recht. Erst nach mehrmaliger Beweisvorführung gab es Ruhe :-) .

Sieht fies schräge aus ist aber gerade

Hier hält jemand noch tapfer am Leben fest