08
Mrz
2010
Abriss einer Fachwerk-Lehmwand
Um überhaupt den inneren Schweinehund zu überwinden, musste ich gleich mit voller Kraft an die Arbeit gehen. Ausruhen bedeutet abkühlen und dann wird man sehr schnell träge. Ich kam mir wie eine Eidechse im Gefrierfach vor.
Heutiges Zielobjekt: Die Innenwand zwischen Moriens Zimmer und dem Gästezimmer. Das Fachwerk war mit einer traditionellen Strohlehmausfachung bestückt, also ein Holzgerüst im Inneren und darauf Strohlehmputz in mehreren Lagen.
Der erste Schlag mit der Spitzhacke hat mich in meiner Vermutung bestätigt, dass die wackelig wirkende Lehmwand nach 230 Jahren einfach den Geist aufgegeben hatte.
Im folgenden Bild kann man gut erkennen wie sich der Lehmoberputz von dem Unterputz trennte. Offensichtlich ist diese Wand nachträglich mit Lehmputz versehen worden, denn darunter ist noch die Kalkschicht zu erkennen, welche grob entfernt wurde um der neuen Lehmschicht Haftung zu gewähren.
Die Ausfachung ist ziemlich schnell der Spitzhacke gewichen. Insgesamt ca. 30 Minuten, dann war der Lehm zu Boden gefallen. Jetzt begann erst die richtige Arbeit…
Danke der FFP3-Maske war in diesem staubenden Inferno noch relativ gut zu arbeiten. Der Staub legte sich recht zügig, dann ging es an die Sortierarbeit. Hölzer auf den einen, große, aufbewahrungswürdige Lehmklumpen auf den anderen Stapel, der Rest raus in den Garten.
Zum Schluß hatte ich ca. 12 Schubkarren Lehmputz in die Lehmsenke im Garten verfrachtet und die Reste fein säuberlich getrennt. Morgen habe ich dann schonmal eine Aufwärmübung: Holz und Lehm an ihre jeweiligen Lagerorte bringen.