25

Apr

2015

Kalkputz über Kalkputz auftragen


14℃


Der Kalkputz in meinem Büro ist von sehr unterschiedlicher Art. An manchen Stellen ist er glatt und eben, während er an anderen Stellen schon fast wie eine Mondlandschaft aussieht (ok, dass ist etwas übertrieben). Ich bin jedenfalls nicht zufrieden damit und wir erwarten diesen Sommer viel Besuch, also wollen wir das Zimmer entsprechend aufbereiten.

Bürowand zur Scheune

Bürowand zum Schornstein

Da die Wände im Erdgeschoss allesamt mit einer Leinöl-Kalkfarbe gestrichen wurden, machte ich mir vor allem Sorgen um die Haftung zwischen dem alten und dem neuen Putz. Mir war klar, dass ich den neuen Kalkputz nicht einfach auf den alten würde überputzen dürfen.

Der erste Kalkputz ist dünn und brüchig

Der Versuch mit einer 6mm Zahnkelle die Farb- und Puzschicht "aufzurauen" bzw. die Oberfläche zu brechen verlief vollkommen erfolglos. Die Kelle bog sich, ich schwitzte, aber es war kaum etwas auf der Wand zu sehen. Beeindruckend.

Zum Glück fiel mir die Tapetenwalze/Stachwalze ein, die angeschafft wurde als ich noch glaubte "nur die Tapeten wechseln zu müssen". Diese mit spitzen Stahlstiften versehene Walze am Stil war genau das richtige um viele kleine Löcher — und somit "Griffmulden" — in die Putzschicht zu schneiden.

Mit der Tapetenwalze Stachelwalze wird der Kalkputz perforiert

Nach mehreren Durchgängen mit unterschiedlichen Dreh- und Drucktechniken beim Rollen, war die Putzoberfläche ordentlich perforiert. Hier würde die nächste Putzschicht bestimmt genug Halt finden um daran ordentlich zu haften.

Der Kalkputz wurde aufgeraut

Die Bürowand mit aufgerautem Kalkputz

Kalkputz angerührt

Die erste Putzschicht aufzutragen wäre für den heutigen Arbeitstag etwas zu viel gewesen, also ließ ich es dabei die Wände in der hinteren Bürohälfte vorbereitet zu haben und anschließend noch den Kalkputz anzurühren.

Der Gräfix Kalkputz ist angemacht

Nach Lehmputz, stellt Kalkputz die nächste "Herausforderungsstuffe" dar. Während man Lehmputz einfach so liegen lassen kann und bei Bedarf Wasser hinzufügt, muss Kalkputz von Anfang an mit einer dünnen Sperrschicht aus Wasser bedeckt werden um ihn haltbar zu halten. Lässt man diese Sperrschicht aus, so gelangt das Kohlendioxid aus der Umgebungsluft an den Kalkputz und dieser karbonatisiert und bildet eine harte Kalkschicht. Natürlich kann man die anschließend entfernen um an die tiefere Schichten zu gelangen aber etwas Wasser hält den Kalkputz in jedem Fall frisch.

Werkzeuge zum Verputzen