29
Jun
2014
Neue Kalkstege für den Flur
Was gestern angefangen wurde, dass sollte heute auch gleich fortgeführt werden. Zuerst wurden die seitlichen Innenwände im dritten Kinderzimmer mit Kalkputz versehen und während einer Pause dann mit der Anfertigung weiterer Kalkstege im Flur begonnen. So war am Ende des Tages das kleine Kinderzimmer bereits verputzt. Es fehlt hier lediglich die Ausarbeitung der runden Innenecken, sowie des Übergangs zwischen Fensterlaibung und angrenzender Wand.
Eine Besondere Herausforderung stellten dabei die Rohrenden der Wandheizung dar. Es ist recht "simpel" eine durchgängige Fläche zu verputzen, doch sobald ein Hindernis aus der Putzfläche herausragt, wird der Bewegungsfluss gestört und es kommt immer wieder zu Aneckungen. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ich ziemlich oft mit der Glätekelle an den Rohren hängen geblieben bin, oder?
Kalkstege mit Putzleisten erstellen
Nachdem ich gestern etwas Erfahrung mit der Erstellung von Kalkstegen habe sammeln können, möchte ich euch heute gerne den Vorgang genauer beschreiben. Angefangen von der Vorbereitung des Lehm-Untergrunds mit Kalk-Kaseinmilch bis zum Abziehen der zweiten Kalkputzschicht an den Putzprofilen.
Bevor ich mit irgendwelchen Putzarbeiten beginne, reinige ich vorerst den Boden. Nur grob versteht sich, es soll nur möglich sein heruntergefallenen Kalkputz ohne Verunreinigungen wiederverwenden zu können. Wenn ich mit Putz arbeite, dann fallen, abhängig von der zu verputzenden Fläche, insgesamt schon zwei Kellen Putz herab. Das ein oder andere Mal hätte ich mich am Ende über eine zusätzliche Kelle Kalkputz gefreut.
Als nächstes erfolgt die Behandlung des Untergrunds mit Kalk-Kaseinmilch um dem Kalkputz auf dem Lehm ordentlich Halt zu geben.
Als nächstes wird auf diesem Wandstreifen, der mit Kalk-Kaseinmilch eingerieben wurde, der Kalkputz mit einer Zahnkelle aufgetragen (ich verwende hier eine 10mm Zahnkelle) und anschließend die Putzleisten möglichst parallel zueinander in eben diesen eingedrückt.
Anschließend kann man – ohne lange warten zu müssen – den Kalkputz zwischen den beiden Putzprofilen auftragen bzw. den Raum dazwischen auffüllen; das wird später der Kalksteg.
Nach einer "Anziehzeit" von 1 bis 2 Stunden kann eine zweite, wesentlich dünnere Schicht Kalkputz aufgetragen werden um dem anfänglichen Schwund (und damit einhergehenden Talbildung) entgegenzuwirken.
Das Ergebnis war eine Reihe an neuen Kalkstegen, die demnächst als Materialgetreue "Putzprofile" für die weiteren Putzarbeiten dienen können.