Putzprofile mit Kalkputz ankleben

Die Putzleisten sind da, der Putz im Obergeschoss eingelagert, alle Wände soweit vorbereitet und die Fensterlaibungen verputzt, somit gibt es es keinen Grund mehr das Verputzen der großen, glatten Flächen hinauszuschieben.
Für die zufälligen Leser: Das ist für mich ein enormer Wandel in der Vorgehensweise, weil ich bislang zuerst die großen Flächen verputzt habe und mich dann erst den Fenstern zugewandt habe, mit dem Ergebnis, dass im Erdgeschoss alle Fentsterlaibungen noch aus rohem Lehm bestehen.

Putzprofile zuschneiden

Bevor mit dem Anbringen der Putzleisten begonnen werden kann, müssen diese zugeschnitten und ihrem Wandabschnitt zugeordnet werden. Da die Putzprofile nur aus dünnem Blech bestehen, griff ich zur Eisensäge und längte die 250cm langen Profile ab.

Da die alte Lehmdecke durchaus mal höher und mal tiefer hängt (bis zu 10 Zentimeter), mussten die Putzprofile sofort ihrem jeweiligen Wandabschnitt zugeordnet werden um nicht durcheinander zu kommen.

Kalkputz und Kalkmilch

Da die Verputzer in den wenigen Lehrvideos im Internet die Putzprofile stets mit (Zement-)Putz ankleben, dachte ich es könne nicht schaden es in einem ähnlichen Verfahren mit Kalkputz zu machen. Da der Kalkputz jedoch stets eine Haftbrücke zum Lehm benötigt, durfte auch der Kalk-Kaseinleim nicht fehlen. Das untere Foto habe ich irrtümlicherweise mit "Kalkmilch" betitelt, was natürlich nicht das gleiche ist wie Kalk-Kaseinleim (wenngleich milchartig verdünnt).

Putzprofile mit Kalkputz ankleben

Nachdem ich ermittelt hatte wo die Putzprofile aufgestellt werden sollten, wurde hier ein Streifen Kalk-Kaseinleim vom Fußboden bis zur Decke aufgetragen. Wie immer, ist es sinnvoll die Flüssigkeit gut in die oberste Lehmschicht einzuarbeiten. Nach meiner Erfahrung ist es ausreichend, wenn der Lehm sich mit dem Kalk so vermengt, dass die Gesamtfarbe wie ein durchgerührter Cappuccino aussieht XD.

Jetzt stand ich vor der Entscheidung wie ich den Kalkputz verteile um die Putzprofile anzukleben und entschied mich für regelmäßige Inseln oder Klekse an der Wand.

In diese Kalkputz-Inseln drückte ich dann die Putzleiste ein und war positiv von der Haftung überrascht. Der Kalkputz hielt die Putzleiste fest! Eine Kartätsche half dabei die Kalkputzüberreste von der Oberseite des Putzprofils zu entfernen und zeigte mir – über mehr als zwei Putzprofile gelegt – ob meine Wand wirklich in Lot war. Meistens war sie das – auch hier, große Freude *g* .

Putzprofile tieferlegen

Ein seitlicher Blick zeigte mir sehr unterschiedliche Abstände der Putzprofile zur Wand. Die Putzprofile lagen nicht immer gut an - mitunter hingen sie sogar 2mm entfernt in der Luft und das würde, auf die Fläche gerechnet, einige Sack Kalkputz mehr kosten. Bei fast €20 pro Sack könnte das schnell teuer werden.

Ich bin mit dem Klebeverfahren also noch nicht sehr glücklich und werde in Zukunft sicherlich andere Methoden ausprobieren. Für diesen Abschnitt soll es jedoch so bleiben, da ich das Problem erst später bemerkt hatte und der Aufwand alles nochmal zu machen in keinem Verhältnis zum (auf die Fläche gerechnet) "leicht" erhöhtem Kalkputzverbrauch steht.

Letztendlich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, wenngleich es verbesserungswürdig ist - aber das ist ja eigentlich alles ☺. Daher warte ich jetzt erstmal ab um zu sehen ob die Putzprofile wirklich an den Wänden haften bleiben.