01
Mai
2014
Fensterlaibungen in Lot bringen
Als vor zwei Jahren in Windeseile das Erdgeschoss beziehbar gemacht werden musste, da blieb mir keine Zeit die Fensterlaibungen in Lot zu bringen oder gar mit Kalkputz zu verputzen. Im Obergeschoss steht uns mehr Zeit zur Verfügung, daher bemühe ich mich meine Fehler nicht zu wiederholen :-) .
Nun musste ich mir aber Gedanken machen, wie man die Fensterlaibung in zwei Ebenen in Lot bringen kann. Es geht ja nicht nur darum, dass die Laibung in der Senkrechten eine Linie mit dem Fensterrahmen bildet, nein auch in der Tiefe sollte es zu keiner Neigung kommen.
Mit Kartätsche und Wasserwaage an die Fensterlaibung
So galt es zwei unterschiedliche Probleme zu lösen:
- Eine lange Abziehkante zu finden, entlang derer der Lehmputz abgezogen werden konnte
- Den Winkel zwischen Fensterrahmen und Fensterlaibung bei ca. 90˚ zu halten
Für das erste Problem kam nur eine Kartätsche oder Richtscheit mit Libelle in Frage. Da ich aber keinen kurzen Richtscheit mit Libelle besitze (250cm, 300cm & 350cm stehen zur Auswahl) und die Decken im Obergeschoss nur zwischen 210 und 220cm hoch sind, wurde die Kartätsche benutzt.
An die Griffkante der Kartätsche konnte ich wunderbar die Wasserwaage drücken um eine gerade Abziehkante für den Lehmputz zu erstellen. Um den Winkel zwischen Fenster und der Kartätsche im 90˚ Winkel zu halten, nahm ich einen Winkel, welchen ich entlang des Fensterrahmens zog (manchmal war es ein Kratzen und Schaben wegen des Lehms) und konnte somit eine glatte, in zwei Ebenen gerade Fläche produzieren.
Wie auf dem unteren Foto gut zu erkennen ist, gibt es in dem ungesiebten Lehmputz aus eigener Herstellung mitunter kleine Steinchen, welche einem den Putzfinish arg verderben können. Bislang habe ich mit dem Versuch, diese Unschönheiten sofort zu beseitigen, mehr Schaden angerichtet als wenn ich einfach gewartet hätte bis der Putz angezogen war. Dann kann man nämlich problemlos mit feuchtem Lehmputz die Rillen auffüllen.
Die Lehmarbeiten an den Fenstern
Neben den ersten Schritten die Fensterlaibungen in Lot zu bringen und die Basis für den Kalkputz zu legen, musste noch eine größere Fläche in eins der Kinderzimmer verputzt werden, weil es dort einfach nicht möglich war den Übergang von der Fensterlaibung zur Wandfläche anders herzustellen.
Wenn man einmal angefangen hat, dann zieht sich die Putzfläche immer weiter und weiter und weiter. Ehe man es begriffen hat, wurde die halbe Wand neu verputzt - sofern nicht vorher der Lehmputz zu neige gegangen ist XD .