19

Jan

2014

Furioses Lehmdecken-Flicken


5℃


Bei den gestrigen Arbeiten ist mir in einer Ecke des Zimmers im wahren Sinne des Wortes "Die Decke auf den Kopf gefallen" – dabei fing alles so harmlos an…

Hier hatten die Zimmerleute vor einigen Jahren die Eckverbindung des Fachwerks instand gesetzt, weil sich dort Wespen in das morsche Holz (das Dach muss an dieser Stelle einst undicht gewesen sein) eingenistet hatten. Diese waren natürlich längst verschwunden, als die Reparaturarbeiten stattfanden.

Der Lehmputz wurde direkt mit der Hand auf die stark beschädigte Lehmdecke geschmiert

Die Deckenhölzer mussten hier auf einer Länge von ca. 40cm entfernt werden und Nicole hatte damals von Hand einige Hölzer zurecht gestutzt und mit Strohlehm umwickelt um die entstandene Lücke zu flicken. Leider war durch die lokale Bewegung offensichtlich noch mehr Deckenfläche losgerüttelt worden und so kam es, dass mir beim Anfeuchten des Lehms größere Lehmfladen entgegen flogen.

Seitdem habe ich es zu meiner Routine gemacht, die Decken auf ihre Festigkeit zu prüfen. Dazu drücke ich leicht dagegen und stelle so fest ob sich der Lehmputz bereits von den Deckenhölzern gelöst hat oder nicht. Ist der Lehm dann auch noch brüchig, wird er gleich entfernt und durch frischen ersetzt. An einigen Stellen haben Dämmstoffteller mit langen Schrauben gute Dienste geleistet um die Lehmdecke zusammen zu halten.

Ein furioses Lehmflickwerk an der Decke des Kinderzimmers

An einigen Stellen gehen die Flickarbeiten an den Decken nur langsam voran. Selbst wenn eine Stelle mit Putzgewebe oder Schilfrohrmatten ausgekleidet und eine erste Lehmputz-Schicht erhalten hat, kann die nächste erst dann erfolgen, wenn der Lehmputz durchgetrocknet ist. Versuche den Vorgang zu beschleunigen haben (fast) durchgehend zum Misserfolg geführt und nur noch mehr Arbeit verursacht. Wer mit Lehm arbeitet, muss halt geduldig sein.

Schäden in der Lehmdecke mit Lehmputz ausgeglichen