22
Dez
2013
Das Märchen vom Flur-Fußboden
Alles begann mit einem knienden Knecht, der über den Lehmboden zog und ihn gerade bog – so in etwa könnte das Märchen des armen Bodenkratzers beginnen.
Doch der Knecht war für mehr zu gebrauchen und durfte alsbald sogar die Hanffilzdämmstreifen behutsam an den Bodenbalken festtackern. Auf das die lauten Schritte der Elefantenherde Kinder nicht durch das gesamte Haus ertönen sollten.
Es kam wie es kommen musste: Kaum hatte der Knecht eine kleine Pause angetreten, da kamen Kobolde und schütteten Fermacell Ausgleichsschüttung Krümelkram auf den so sorgfältig gesäuberten Boden.
Als der Knecht an seinen Arbeitsplatz zurückkehrte und seufzte er ob des Malheurs. Doch lieber verteilte er artig das Gekrümel über den Boden, als gegen den Erlass des Königs zu verstoßen den Unrat aus dem eigenen Haus anderswo abzuwerfen.
Verankerte Bodenplatten
Doch noch mehr als vor dem König fürchtete der Knecht sein Hausdrachen Weib und so ersann er schnell eine Möglichkeit den Krümelkram vor ihren Adleraugen zu verbergen, indem er OSB3-Platten darüber legte.
Das ging im Großen und Ganzen auch sehr gut, bis auf einen Türdurchgang an dem nachgearbeitet werden musse.
Der Abschluss den den Flur-teilenden Fachwerkbalken hingegen, gelang ihm gut und er wart zufrieden mit seine Arbeit.
Das Ende vom Fußboden-Märchen
Trat genau dann ein, als ich merken musste, dass viele OSB3-Platten eine schlecht (unsauber) ausgearbeitete Nut bzw. Feder besaßen und viele von ihnen mit der Handkreissäge vorsichtig nachgearbeitet werden mussten.
Meistens half es mit dem Sägeblatt der kleinen (65mm Schnitttiefe) Handkreissäge die Nut zu vertiefen, doch mitunter war sogar der Endschnitt der OSB-Platte schief, womit die gesamte Plattenkante nachgearbeitet werden musste.
Warum ich die Platten nicht einfach aufgeladen und zum Händler zurückgebracht habe? Das Material war da und an einem Sonntag ist niemand beim Baustoffhandel anzutreffen. Ich hatte die Wahl zwischen: Aufgeben oder etwas Erschaffen. Ich entschied mich für Letzteres, weil es mir produktiver erschien.
Ein gutes Ende
Letztendlich gelang es, trotz der schlecht ausgearbeiteten OSB3-Platten "Greenline" der Firma Glunz, den Fußboden vollständig auszulegen.
Selbst dem aufmerksamen Leser ist es sicherlich entgangen, dass die Vorderseite des Hauses ca. 30cm höher ist als die Rückseite, weshalb eine 8cm Stufe in der Mitte des Flurs unumgänglich war. Diese 8cm Stufe soll mit einem 20cm⨉10cm Holzbalken realisiert werden, welcher gleichzeitig den offenen Fußboden des neu ausgelegten Flurbereichs abschließt.
Da der Balken zwar zurechtgesägt aber noch nicht einsatzbereit ist, rieselt vorerst die Schüttung aus dem letzten offenen Bodenfach heraus – hier muss ich mir noch etwas einfallen lassen…