14

Jun

2013

Eichenbalken geschnitten


14.06.2013, 19°C, sonnig


Eine der vielen Teilbaustellen an unserem Resthof ist der Eingangsbereich. Zum einen wird das gesamte Haus von einem Burggraben umgeben, weil die Drainage noch nicht eingebracht ist – hierdurch ergibt sich zwangsläufig, dass wir nur über "Zugbrücken" in das Haus gelangen können – und zum anderen habe ich die Haustür zu tief eingebaut, sodass diese mit den Fliesen im Flur kollidieren würde wenn ich weiterfliesen würde.

Um die Haustür anzuheben wird aber eine Holzstufe (es könnte auch ein anderes Material sein denke ich aber Holz passt am besten) benötigt, die den Bereich vom Flur über den Bodenschweller nach draußen sauber umfasst. Eine solche Stufe würde die ungefähren Maße von 140cm×40cm×6,5cm haben müssen. Seit Ende letzten Jahres hole ich mir Preise für eine solche Stufe ein und bin bei einem Preis von €175,00 inkl. Versand angelangt. Ein seriös klingendes Angebot lag bei €235,00 – allerdings beziehen sich beide Preise auf Esche oder Buche aber nicht auf Eiche und sie taten sich alle mit D4-Verleimung schwer. Das Sägewerk im benachbarten Ort erzählte mir, dass sie für einen D4 Leim (also wasserfester PU-Leim) andere Absaugungen installieren müssten – interessant.

Man ahnt bereits in welche Richtung der heutige Eintrag geht…

Eichenbalken in Scheiben geschnitten

Ich habe in der Scheune noch einen Eichenbalken liegen gehabt, den die Zimmerleute nicht einbauen wollten da er bereits zu oft auf unterschiedlichen Höhen angezapft wurde. Meine natürliche Neugierde trieb mich dazu herauszufinden ob ich aus dem Eichenbalken genug "Lamellen-Rohlinge" schnitzen könnte um selbst eine Treppenstufe herzustellen.

Ein alter Holzbalken ist natürlich nicht abgerichtet, woraus das Problem mit den unterschiedlichen Schnittwinkeln entsteht, weil ich mit Sicherheit sagen kann, dass die Schnitte nicht im rechten Winkel zur Oberfläche sein werden.

Eichenbalken mit mechanischen Schäden

Die ersten Eichenholz-Lamellen

Das Resultat der ersten Operation war durchaus erfreulich. Obwohl der Eichenbalken an der Oberseite teilweise starke Risse aufwies beunruhigt mich das nicht wirklich, denn eine Stufe muss ja auch eine Unterseite haben und wo kein Wasser reinfliessen kann, modert es auch nicht :-) .

Drei rohe Holzlamellen aus Eiche

Holzlamellen Eichenlamellen

Beim Betrachten wurde mir dann auch klar wie zumindest die Passgenauigkeit zwischen den Lamellen sichergestellt werden kann: es werden einfach die jeweiligen Schnittkanten zwischen zwei Lamellen einmal mit dem Sägeblatt geschnitten. Der Clou dabei ist, dass der Schnitt immer durch zwei anliegende Lamellen verlaufen muss. Der Eichenbalken gab nur drei Lamellen in der Breite her, somit muss der nächster Satz von drei Lamellen danebengelegt und dann gesägt werden.

Eichenlamellen mit Einhandzwinge zusammengedrückt

Beim Zusammenpressen der Lamellen wurde deutlich, dass die Schnittkanten wirklich sehr gut zueinander passen würden. Das Verfahren könnte also Zukunft haben, wenn da nicht noch das Problem der unterschiedlichen Höhen einzelner Lamellen wäre.

Die einzelnen Schnitte sind kaum zu erkennen

Der eichige Rest

Es stellte sich als erstaunlich anstrengend und zeitintensiv dar, den alten Eichenbalken in Lamellen zu schneiden. Mittlerweile muss auch das Sägeblatt der 100er Makita wieder geschärft werden, denn Eiche ist hart. Ein kleiner Rest des Eichenbalkens blieb auch noch für eine weitere Sägesitzung. Diese wird auch noch stattfinden müssen, weil ich nur auf ca. 115cm Stufenbreite kommen würde am liebsten aber 140cm hätte.

Eichenbalken Rest auf Holzböcken und viel Sägespan

Nutzholz Ausbeute aus zwei Metern Eichenbalken

Aus dem alten Eichenbalken konnten elf 80cm lange Lamellen mit 5cm Breite gewonnen werden, sowie drei 40cm lange Lamellen mit unterschiedlicher Breite. Da die Stufe eine Tiefe von 40cm haben soll, können die 80cm Lamellen halbiert werden.

Zuerst dachte ich es wäre pfiffig die Sägespäne aufzubewahren um daraus möglicherweise Holzkitt herzustellen, doch dann las ich, dass man dafür Sägemehl benötigt – naja, erst einmal habe ich ein paar Kunststoffbecher mit Spänen gesichert.

Sägespäne vom Eichenschnitt