19

Nov

2011

Eine Hundehütte für den Winter


19.11.2011, 10°C


"Habt ihr denn nichts wichtigeres zu tun?!" - so oder ähnlich könnte jetzt der Aufschrei lauten, dass wir unsere Zeit damit verbringen (vergeuden!) eine Hundehütte zu bauen, anstatt das Haus fertig zu stellen. Tatsache ist, dass das Geld knapp wird nach über drei Jahren Bauzeit und Nicole erfreulicherweise eine Stelle in der Nähe bekommen hat. Das bedeutet für alle eine große Umstellung, auch für die beiden Hunde. Die kleine Tatsu hat nämlich nicht sehr viele der Husky-Gene ihrer Mutter abbekommen und verbringt die meiste Zeit lieber im Haus, als draußen. Dummerweise richtet sie aber immer noch (selbst mit sieben Jahren) ein ziemliches Chaos an, wenn sie längere Zeit unbeaufsichtigt gelassen wird. Daher brauchen wir einen Kompromiss und sind auf die Idee mit der Hundehütte gekommen.

Rohmaterial ist da, Werkzeug ebenfalls. Das wäre doch gelacht, wenn wir keine Hundehütte aus dem Boden stampfen könnten :-D !

Eine Bodenplatte für das Hundehaus

Die Estrichelemente (ihr erinnert, wir verbauten diese im Flur und in der Küche) wurden auf erstaunlich stabilen Paletten geliefert, die geradezu dazu prädestiniert sind die Basis der Hundehütte zu bilden. Auf die Palette schraubten wir also zwei OSB Platten (die wir im Wohnzimmer und im Büro auslegten).

Nicole schraubt OSB Platten auf eine Palette

Das Holzgerüst

Es wurde nun die Palette ausgemessen und ein Rechteck als Basis der Grundstruktur stumpf zusammengeschraubt. Darauf schraubten wir vier gleich lange Eckbalken, die gleichzeitig die ungefähre Höhe der Hundehütte diktierten. Auf die Eckbalken schraubten wir ein weiteres Rechteck als tragende Konstruktion für den Dachstuhl.

Die untere Holzstruktur

Der Dachstuhl

Obwohl sich "Dachstuhl" hochtrabend anhört und eigentlich etwas viel einfacheres vorgesehen war, fehlte doch die Herausforderung an einem Flachdach. Den genauen Winkel für die Verbindungsstelle der Dachbalken habe ich leider vergessen aber er war ziemlich stumpf - ca. 17,5°?
Die zwei gestoßenen Balken haben wir mit 6×200 Spax-Schrauben verbunden.

Da es keinen Konstruktionplan gab und alles adhoc ersonnen wurde, fragten wir uns zugleich ob eine solch einfache Dachkonstruktion das Gewicht unserer Kinder aushalten würde. Es stand schließlich außer Frage, die Kinder von einem solchen Unterfangen abhalten zu können ;-) .

Die Deckenbalken werden abgefeilt

Die Frage mussten wir sogleich verneinen, also zauberten wir einen Mittelbalken und entsprechende Auflagehözer her um die Kraft vom Dach direkt auf die Holzunterkonstruktion ableiten zu können.

Arbeiten am Dach der Hundehütte

Die kleinen Dreiecke geben die Last nach unten ab

Nicole machte sich die ganze Zeit um die Isolierung der Hundehütte Sorgen, und so stellte sie sofort die Frage wie wir denn das Dach seitlich abdichten würden. Wir hatten noch etwas 8×8 KVH-Holzbalken übrig, und eine Kappsäge, die der Aufgabe gewachsen war, also wurden vier Füllhölzer zugeschnitten und somit der Dachstuhl seitlich abgedichtet.

Die Füllbalken lasten ab und schützen

Es folgten weitere vier kurze Füllhölzer für die Vorder- und Rückseite zwischen den Dachbalken, die gleichzeitig als Einschubschlitze für die gesamte Dachkonstruktion dienen sollten. Diese wurden auf die Holzkonstruktion des Hauses geschraubt.

Das schöne an der Konstruktion sind eindeutig die einfachen Mittel mit der sie erstellt wurde. Es sind Holzschrauben verwendet worden, aber keine Winkel und kein Kleber und die Hütte war stabil genug um mein Gewicht zu tragen. Das Holz trägt das Holz :-)

Füllbalken zwischen den Deckenbalken

Dreiteiliges Stecksystem einer Hundehütte

Die untere Holzkonstruktion war so dimensioniert worden, dass sie genau mit den Kanten der Palette abschlißen konnte. Da das Gewicht des Hauses langsam drohte ein Problem darzustellen, mussten wir uns ein Stecksystem überlegen. Heraus kam dabei eine Dreiteilung: Bodenplatte, Hauskorpus und Dach.

Die Verbindung zwischen dem Korpus und dem Dach stand bereits fest, es fehlt also noch das Stecksystem zwischen der Bodenplatte und dem Hauskorpus. Um das Hauptständerwerk nicht schrauben zu müssen, schraubten wir stattdessen einen dünneren Holzrahmen aus 4×6 Kanthölzern auf die Palette so, dass der Korpus direkt darauf passte (auf dem unteren Bild zu erkennen). Jetzt kann der Korpus nicht verrutschen und gleichzeitig zieht der Wind nicht mehr in die Hütte - und das ganze ohne Silikon oder sonstigem Dichtmittel.

Es fehlt leider noch eine OSB Platte

Das Dach und die Wände

Ironischerweise hatten wir genau die OSB Platte, die uns für die Fertigstellung des Daches fehlte, für die "Bodenplatte" verwendet, sonst hätten wir das Dach soweit fertigstellen können. Eine kurze Hebeprobe bestätigte die Befürchtung, dass wir das Haus als Gesamtes niemals über den Gartenzaun hätten heben können.

Von den Arbeiten an der Zwischendecke (im Menschenhaus) war noch einiges an Rauspund übrig geblieben, das wir nun als Wände des Hundehauses verwenden konnten.

Die Hundehütte nimmt Form an

Letzte offene Wand

Kurz bevor die letzte Wand zugeschraubt wurde, machte ich noch ein Bild des Daches von Innen. Die Gelegenheit wird sich so sonst nicht wieder ergeben.

Ein Blick in die Hundehütte

Der Rohbau ist fertig!

Schlüsselfertig sind wir leider nicht geworden. Das Dach muss noch vervollständigt, sowie mit einer Plane/Dachpappe versehen werden. Weiterhin fehlt die Dämmung des Innenraums wofür wir Holzfaserdämmplatten vorsehen (ein Fehlkauf für die Fensterinnenverkleidung) und abschließend darf ein Fenster nicht fehlen. Der Hund soll schließlich nicht im Dunkeln liegen während der ohnehin dunklen Jahreszeit.

Keanu mit der Hausherrin

Die Hausherrin lud dann auch sogleich ihren menschlichen Zwilling (Keanu und Tatsu sind in der selben Nacht zur Welt gekommen), sowie Weibchen und Herrchen in ihr neues Heim ein. Wir halten euch auf dem Laufenden…

Die Hausherrin lädt Nicole und Keanu ein

Vater und Sohn in der Hundehütte