05

Aug

2011

Dämmung und erste Lehmschüttung


05.08.2011


Und wieder einmal Neues von der Holzfaserdämmstoffplattenfront. Diesmal die freudige Nachricht, dass ich im Erdgeschoss fast fertig bin. Es fehlt nur noch ein kleiner Abschnitt, doch da warte ich noch auf das Durchtrocknen der Ecke, die ich mit wirklich viel Lehm nacharbeiten musste.

Küche und Gäste-WC komplett mit Holzfaserdämmplatten verkleidet

Die letzte ungedämmte Stelle im Erdgeschoss

Das Dämmstoff-Sägewerk

Weil wir uns entschieden haben unser Augenmerk jetzt auf die Schüttung der Geschossdecke zu richten, wurde es Zeit das Dämmstoffsägewerk aufzuräumen. Die besseren Holzfaserreste habe ich auf einer Palette eingelagert, während die kleinen als Brennholz untergebracht wurden. Die Späne (oder Fasern) wurden dann im Garten verteilt. Wird die Natur schon irgendwie verwerten ;-) .

Der Sägebereich wurde aufgeräumt

Brauchbare Holzfaserdämmplatten werden aufbewahrt

Die €2000 Pavadentro-Schicht

Da ich schonmal dabei war aufzuräumen, nutzte ich die Gelegenheit ein paar Fotos der Pavatex Pavadentro Holzfaserdämmplatte zu machen (für die Raumseitige Wanddämmung).

Die Magie der Pavadentro Platte, die lt. Hersteller von dem Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) mit dem Innovationspreis ausgezeichnet wurde (gibt wohl nur einen), besteht in der grünlichen Schicht zwischen der letzten und der nächstliegenden Holzfaserschicht. Eine Holzfaserplatte ist stets aus 20mm starken einzelplatten zusammengeklebt. Der einzige Unterschied zwischen der Pavadentro und einer X-beliebigen anderen Holzfaserplatte besteht also aus der grünen Pavadentro Schicht. Ich bin geneigt hier einen Vergleich zum DC-Comic "Green Lantern" zu ziehen was die magischen Kräfte angeht…

Ein Streifen Pavatex Pavadentro Holzfaserdämmplatte

Getrennte Pavatex Pavadentro Holzfaserdämmplatte

Nahaufnahme der Pavadentroschicht angerissen Pavatex Pavadentro Holzfaserdämmplatte

Diese ausgeklügelte Schicht nutzt die kapillare Leitfähigkeit sowie die hygroskopischen Eigenschaften von Holzfasern um einer zerstörenden Kondensatbildung vorzubeugen. Aha.

Ich habe also fünf aneinandergeklebte Holzfaserplatten, welche auf einer ca. 20cm starken Lehmwand mit Lehmputz aufgeklebt und anschließend verschraubt werden. Die Platten selbst sind nicht vollflächig, sondern mit Zick-Zack-Streifen verklebt - es bestehen also innerhalb der Platte bereits Luftspalte. Eben diese Luftspalte soll man aber beim Anbringen der Platten vermeiden.

Wie man hört bin ich etwas skeptisch. Die Schicht hat mich ca. €10/m2 gekostet. Bei 200m2 also schlappe €2000. Dafür bekomme ich eine grüne, mit einem Innovationspreis, ausgezeichneten Schicht unbekannter Zusammensetzung, die jetzt helfen wird die Naturgewalt schlechthin (Wasser) aus meinen Dämmplatten zu verbannen.

Trotzdem habe ich sie gekauft, weil es angeblich die richtige Wahl sei für die raumseitige Dämmung. Würde ich nochmal sowas machen, würde ich schlichte, stumpfe Holzfaserplatten nehmen. Das ist aber nur meine Laienmeinung dazu.

Nahaufnahme Pavatex Pavadentro Holzfaserdämmplatte Pavadentroschicht

Alles ausgeklinkt

Auch diese Arbeit ist geschafft. Die vollkommen irre Idee alle Deckenbalken um 4cm auszuklinken, um die Bodenlattung einlassen zu können, ist vollendet. Ich muss gestehen, dass Nicole die letzten Zimmer bearbeitet hat - ich habe es irgendwie geschafft "andere Männerarbeit" zu finden *g* .

Es sind jetzt alle Balken für die Lattung vorbereitet

Die erste Bodenschüttung

Und jetzt kommen wir zum wirklich interessanten Teil des Tages. Die erste Bodenschüttung. Das Verfahren mit dem Flies und anschließendem Einbringen von feuchtem Lehm war ja bereits beschlossen. Da wir uns aber über die Wassermenge im Zusammenhang mit dem Rauspund als Deckenschalung Sorgen machten, ersonn Nicole die Idee eine Schicht trockenen Lehm einzubringen - sozusagen als Feuchtigkeitsabsorbtionsschicht. Wirklich gut.

Das Flies wird ausgelegt

Also wurde zuerst das Vlies zugeschnitten und eingelegt. Keanu nutzte gleich die Chance sich an sein neues Zimmer zu gewöhnen.

Keanu gewöhnt sich schonmal an sein Zimmer

Dann erfolgte das Einbringen der trockenen Lehmschicht…

Nicole bringt eine trockene Lehmschicht ein

Gefolgt von einer Ladung feucht angemischten Lehm aus der PFT G4 unter Verwendung des hart ersiebten Altlehms der vergangenen Wochen.

Auf die trockene Lehmschicht wurde nasser Lehm gespritzt

Das Ergebnis war zufriedenstellend, zeigte jedoch gleich eine Schwäche auf. Es war nur mit Aufwand möglich die Höhe der Lehmfüllung abzupassen, sodass sie nicht der noch folgenden Bodenlattung in den Weg kommen würde. Es war somit klar, dass zuerst Vlies und Bodenlattung eingebaut sein müssten, bevor wir mit dem Lehm beginnen.