Meisterklötzchen

Der heutige Tag verlief langsam, fast träge - zumindest schien es so. Es wurden keine großen Balken zersägt, keine Mauern mit Steinen verfüllt, keine Fundamente ausgehoben. Es ging heute nur darum die Balken in Waage zu bringen. Aufregend, nicht?

Nicole und ich schnitten also heute den gesamten Tag kleine Holzklötzchen zurecht, kappelten um das 3m-Richtscheit und arbeiteten ansonsten hier und dort an unseren eigenen kleinen Baustellen.

Das Ergebnis lässt sich aber sehen. Das gesamte obere Stockwerk ist nun - zumindest jedes Zimmer für sich - in Ebene. Als nächstes werden wir wohl alle Nivellierungsklötzchen unter die Balken kleben, damit diese auch nicht mehr verrutschen können.

Die Vier Meisterstücke

Das Pièce de résistance waren eindeutig die vier Klötzchen im Flur, welche die aufeinandertreffenden Deckenbalken miteinander verbinden sollen. Angefangen als einfache, untergelegte Klötzchen, wurde schnell klar, dass wir das nicht so lassen konnten, da die eventuell sichtbar sein werden. Auch wenn die nicht sichtbar sein sollten, der Stolz gebot, dass wir die Balken möglichst einheitlich verbinden.

Der Anflug von Zimmermannsstolz hat uns zusammen ca. 5 Stunden Zeit gekostet für vier Klötzchen. Fast der gesamte Zuschnitt wurde millimetergenau mit der 100mm Makita gemacht - einem 10kg Koloss an Handkreissäge. Bei zwei Klötzchen hat Nicole noch Korrekturarbeiten mit der ebenso groben Tischkreissäge geleistet.

Jetzt ist wunderbar zu erkennen, wie hoch die Stufe im Flur im Obergeschoss wird.

Reste

Gestern hatten wir es geschafft sämtlichen Verschnitt und alle sonstigen Holzreste zu verbrennen. In der guten Hoffnung, dass wir den Holzofen erst nach dem Sommer wieder benötigen würden, habe ich ihn gereinigt und Sommerfest gemacht. Nach der heutigen Klötzchenaktion wird daraus wohl doch nichts, denn der Korb ist wieder randvoll ;-) .

Dieser kleine Silikonpropfen steckte in einem der ehemaligen Fußböden des Hauses. Er ist uns schon oft über den Weg gerollt und jedes Mal haben wir voller Ekel gelacht über die Ähnlichkeit mit einem abgetrennten Finger.