03

Jul

2010

Ein erfolgreicher Lehmputztag (Tschüß Papa)


03.07.2010, 34°C - piping hot


Unsere Köpfe hatten die Nacht über viel Zeit um nochmal über die Problematik mit der PFT G4 Putzmaschine zu grübeln. Was dabei herauskam war: Der Lehm muss entweder trocken sein (dafür ist die PFT G4 ausgelegt lt. Hersteller) oder wir müssen auf das Zellenrad zur Putzförderung verzichten und den Lehmputz selbst in den Mischtrichter füllen.

Vor wenigen Tagen hatten wir allerdings herausgefunden, dass der Mörtel auch nicht zu nass sein darf. Wir begannen also die gesamten Erfahrungen der letzten Wochen zu kombinieren …

  1. Der Lehmputz sollte möglichst trocken sein
  2. Auf das Zellenrad sollten wir verzichten um ein Verkleben zu verhindern (erfordert Reinigung - zeitaufwändig)
  3. Das Befüllen des Trichters mit der Schaufel aus der Schubkarre ist zu zeitintensiv, daher befüllen wir zuerst die Wanne der PFT und von dort (per Hand) den Mischtrichter. Somit können wir mit mehr Gefühl dosieren (wir sollten möglichst konstant bleiben)
  4. Der Durchflussmesser ist für uns nutzlos. Wir drehen die Wasserzufuhr an der PFT zu und dann 2 Umdrehungen auf - das ist der perfekte Anfangszustand. Das liegt außerhalb des Anzeigebereichs des Durchflussmessers.
  5. Mit einem NW25 Schlauch braucht man gar nicht erst anzufangen. 35mm sind pflicht!
  6. Zuerst die Mörtelkonsistenz an der Maschine einstellen, dann Schläuche hinzustecken nach Bedarf und nach jedem Schlauch die Konsistenz erneut prüfen.
  7. "Flockt" der Lehmputz ist er zu trocken - dann ruhig etwas mehr Wasser beimischen (eine Viertelumdrehung)
  8. Bei trockenem Lehmputz näher herangehen um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Bei feuchtem Lehmputz etwas weiter weg gehen.

Alles Lehmsäcke stehen offen zum trocknen und einer fehlt bereits

Der Lehm war zu trocken dann muss die Wassermenge erhöht werden

Ganz anständige Ueberlappungen aber noch zu trocken

Auf dem unteren Bild ist ein Fach zu sehen, dass uns schon lange Sorgen bereitet. Es hat sich nun bereits zum dritten Mal vom Lehmputz befreit - shame on us (wir waren aber auch zu "gierig"). Diesmal habe ich die Fugen erneut ausgekratzt und dann eine dünne, wässrige Schicht lehmputz aufgetragen (5mm). Abends sah die Schicht noch sehr gut aus. Hoffentlich bleibt sie jetzt haften.

Was mich an eine weitere Erkenntnis erinnert: Auch die Innenseite der gemauerten Wände sollte möglichst "rau" sein und nicht glatt abgestrichen werden - ich geloben diesen Fehler im Obergeschoss nicht noch einmal zu machen. Es kann gar nicht oft genug erwähnt werden: Lehm haftet rein mechanisch - Oberflächenvergrößerung ist oberstes Gebot!.

Der Lehmputz hat wieder nicht gehalten also wurden die Fugen von innen ausgekratzt

Lehmputz im Büro

Lehmputz zur Scheune hin

Lehmputz im Hobbyzimmer

Lehmputz im Gäste-WC

In der Wohnzimmerecke ist der Lehmputz teilweise heruntergefallen

Lehmputz in der Küche und Wohnzimmer

Hinter dem Verteilerkasten war es besonders schwierig

Es ist uns heute gelungen das gesamte untere Stockwerk einmal mit Lehmputz zu versehen - sofern notwendig. Dabei haben wir etwas mehr als einen Bigbag an Lehmputz verbraucht (bleiben noch 29). Wir sind ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis - auch wenn wir noch mehr Erfahrung sammeln müssen.

Die beiden haben uns die meiste Zeit interessiert beobachtet

Diese beiden Schwalbenjunge haben uns die meiste Zeit beobachtet. Es war die tägliche Lehmsendung im Nahsehen für die Kleinen ;-) .

Abends mussten wir dann leider meinen Vater zum Bahnhof bringen. Am Sonntag reist er wieder zurück ins WM-Land. Bis bald Papa …