22
Jun
2010
Putzmaschinen-Fiasko
Heute wollten wir den letzten halben Bigbag Lehmunterputz (fetter Lehm) an die Innenwände bringen, denn trockenes Wetter muss ausgenutzt werden und wir bekommen bald Nachlieferung.
Schade nur, dass jenes was wir wollen nicht unbedingt das ist was die Maschine will ;-)
Offensichtlich hatte ich vor dem Winter vergessen den Durchflussmesser der PFT G4 zu entleeren, denn als ich einen Probelauf machen wollte (noch ohne Lehm), da spritze mir eine riesige Wasserfontäne entgegen. Das Plastikröhrchen, das die Außenhülle des Durchflussmessers darstellt, war geplatzt. Super Anfang.
Also los in die Bauapotheke, Kleber besorgen und ein paar Schlauchschellen, dann den langen Riss kleben und mit breitem, durchsichtigem Tesa sowie den Schellen, fixieren. There, I fixed it :-) .
Der Lehmputz aus dem Bigbag hatte bereits zwei Winter hinter sich und war dementsprechend sehr feucht. Die unterste Schicht war sogar so feucht, dass der Lehm quasi schon "angemischt" war. Der gesamte Lehm war zu feucht für das Förderungsrad, also schaufelte ich den Lehm direkt mit der Schaufel in den Trichter. Es lief gut, bis …
Wir hatten fast den restlichen Lehm abgearbeitet, da nahm die PFT plötzlich keinen Lehm mehr an und folglich plörrte vorne aus dem Schlauch nur noch Lehmwasser statt Lehmputz.
Der Fehler war schnell gefunden: Der Rotor war abgrochen. Da dieser für die Förderung des Lehms in den Mischtrichter zuständig ist, konnte kein Lehm nachfallen und somit kein Mörtel produziert werden. Zum Glück war ein Bekannter aus dem Dorf zufälligerweise gerade Vor-Ort und bot gleich seine Schweißerkünste an. Welch' glückliche Fügung des Schicksals.
Die letzten Reste Lehmputz mischte ich von Hand an und trug sie auf. Somit hatten wir am Ende des Tage dennoch ordentlich Lehm an die Wände gebracht und eine weitere Palette (und somit Stellplatz für eine Neue) war frei geworden.
Der neue 35mm Schlauch hatte ganze Arbeit geleistet - es war uns gelungen mit der PFT G4 Lehm zu spritzen bis zu 35mm Auftragsstärke und das komplett ohne Überdruck im Putzschlauch.
An den Stellen wo ich den Putz von Hand auftragen musste, wurde die Oberfläche anschließend großzügig "angeritzt" damit die nächste Lage Lehmputz gut haften kann. Oberflächenvergrößerung ist besonders wichtig für das Haften der einzelnen Lehmputzlagen aneinander.