19

Jun

2010

Der erste Schornstein wird verschalt


19.06.2010, 14°C, windig kühl


Die Innenfundamente sind ja mittlerweile (seit gestern) fertig - aber irgendwie bin ich damit noch nicht zufrieden, denn wirklich, richtig fertig sind die Fundamente ja erst, wenn wirklich alle Fundamente gegossen wurden. Dazu gehören auch die Fundamente unter den Schornsteinen und jenes Punktfundament in der Küche, das unser Badezimmer abfangen soll.

Die Schornsteine stellen für mich eine besondere Herausforderung dar - und wie es mit Herausforderungen und mir ist, gehe ich die gerne als erstes an. Ich mag es die komplizierten Dinge aus dem Weg zu haben, denn dann sieht alles andere wieder einfach aus.

Zürst wurde der Schornstein auf der einen seite untergraben

Also zerschnitt ich einen der vielen Stahlträger, die ich von meinem Schwiegervater bekommen habe und stellte fest, dass dieser, obwohl schon ziemlich löchrig, doch noch eine ausreichende Substanz besaß.

Dann pickte ich, vorsichtig und mit viel Fingerspitzengefühl (aber trotzdem bestimmt), die eine Hälfte des "Schornsteinfundaments" mit dem Latthammer weg. Als genug Raum für den Träger war, habe ich ihn daruntergeschoben und festgekeilt. Das ging eigentlich erstaunlich gut. Ich erhöhte mit der Bockwinde noch den Druck ein wenig um die Keile noch fester hineintreiben zu können - letztendlich hörte ich aber auf, da ich befürchtete, dass die Mauersteine platzen würden aufgrund der hohen punktuellen Belastung durch die Winde.

Die erste Seite des Schornsteins ist abgestützt

Der etwas löchrige Stahlträger wurde festgekeilt

Der Stahlträger für die rechte Seite liegt schon parat

Das kleine Fundament hält noch den Schornstein

Dann folgte die zweite Seite, die auch etwas trickreicher war. Ich hätte nicht mit zwei, sondern mit drei Stahlträgern arbeiten sollen und werde mir das für den zweiten Schornstein auch noch gut überlegen. Ich entfernte also auch hier vorsichtig das "Fundament" (7cm Beton loose auf den Boden geschüttet ohne besondere Vorbereitung und die obligatorische, längst verrottete Teerpappe) und schob seitlich den Stahlträger darunter. Irgendwann war auch der festgekeilt und ich hatte Zeit die ganze Konstruktion zu begutachten.

Dann wurde auch das restliche Fundament entfernt und der Stählträger untergeschoben

Der Riss im Schornstein hat sich kaum verändert

Der Riss im Schornstein, der entstanden ist beim ersten Abstützen, mittels durchlaufendem Stahlträger, hatte sich kaum verändert. Allerdings hatte sich das Mauerwerk im unteren Stockwerk doch etwas bewegt beim Einführen des letzten Stahlträgers. Wenn der Schornstein erstmal im Beton steht, dann bewegt sich da nichts mehr und der Putz kommt sowieso runter - evtl. müssen dann einzelne Steine nochmal mit Zementmörtel neu verfugt werden. Wenn wir den Sockel eines ganzen Hauses verfugen können, dann werden ein paar Ziegelsteine auch kein Problem darstellen ;-) .

Der Schornstein schwebt frei in der Luft

Danach konnte ich den Erdboden unter dem Schornstein ausheben - bis zu der Tiefe des Streifenfundaments (50-60cm) und mit den Überlegungen zur Schalung beginnen.

Die Beton Schalung für den Schornstein von vorne

Also begann die Verschalung, dessen Fortschritt ich nicht gesondert dokumentiert habe. Mein Vater und ich haben viel hin- und herdiskutiert über die beste Vorgehensweise. Letztendlich wurden vier Holzpflöcke in den Lehmboden getrieben und alte Dielenbretter mit Nut und Feder zugeschnitten und an die Stahlträger angepasst. Es wäre sicherlich einfacher gegangen, wenn wir in zwei Schritten gießen würden - aber ich will nicht länger als nötig auf die Abbindung des Betons warten müssen (ich quengeliges, drängelndes Kind).

Die Beton Schalung für den Schornstein von rechts

Die Beton Schalung für den Schornstein von hinten

Die Beton Schalung für den Schornstein von links

Es fehlen noch die seitlichen Bretter, sowie der Abschluss ganz oben, damit der Sockel auch in Waage ist. Das folgt dann morgen und angebracht werden die erst wenn das meiste vom Beton gegossen wurde - denn sonst kommen wir nicht mehr ordentlich zum Gießen dran.