10

Mai

2010

Symbolischer Abriss


10.05.2010, 9°C, bewölkt


Zu diesem Blog-Eintrag gibt es ein Video

Als wir das Haus vor ca. 1½ Jahren zum ersten Mal betraten, da wunderten wir uns über die beiden (gemauerten) Steinsäulen in einem der Zimmer. Uns wurde gesagt, dass an dem Ort mal ein Tresor gestanden haben sollte und ich schenke dieser Geschichte gerne Glauben, denn das enorme Betonfundament was ich dort ausheben musste, wurde bestimmt nicht zum Spaß gegossen.

Zu einem späteren Zeitpunkt bemerkten wir, dass auf den beiden Säulen Stahlträger ruhten und fanden kurz darauf die rottenden Bodenschwellen. Plötzlich waren wir unheimlich froh darüber, diese Stahlträger im Haus zu haben, denn wir glaubten, diese hätten das Haus gestützt während die Bodenschwellen dahingammelten.

Mittlerweile sind wir viel schlauer geworden und wissen, dass die Baumaßnahme der größte Schwachsinn aller Zeiten war und ganz bestimmt vollkommen überdimensioniert für die an dem Punkt auftretende Kraft. Anstatt die Deckenbalken, die nicht viel mehr tragen mussten als die Zimmer darüber, an zwei Stellen zu stützen, wurde kurzerhand die Strecke von 10m mit eben dieser (einen) Stahlträgerkonstruktion vorgenommen. Das Resultat: stark durchhängende Deckenbalken und daher abgesackte Böden im OG.

Die Säule links soll weg

Oben ist die Säule (links im Bild) zu sehen, die jetzt endgültig raus sollte. Auf ihr ruhten zwei (sehr) schwere Stahlträger auf denen (noch) die Deckenbalken zum OG ruhten.

Die erste Aufgabe war also das Abstützen der Deckenbalken über eine alternative Stützmethode, wobei der sparsame Einsatz von Baustützen wichtig war (unsere halten ja noch immer das Haus an der vorderen, rechten Seite).

Also haben wir kurzerhand zwei Balken, mit jeweils zwei Baustützen, ca. 60cm davor und dahinter unter die Deckenbalken geschraubt und dann mit etwas Brechstangenfingerspitzengefühl (aus dem OG), die Stahlträger nach unten purzeln lassen. Ich habe mich dafür entschieden es lieber von oben zu machen, da die Gefahr, dass die Träger mir dann auf den Kopf, fallen nicht so groß war ;-)

Die beiden Eisenträger werden ebenfalls fallen

Die Steinsäule wurde etwas mit dem Vorschlaghammer bearbeitet

Oben sieht man die bereits angeschlagene Steinsäule (rechts unten das Werkzeug welches benutzt wurde).

Zum Abschluss durfte ich dann nochmal eins dieser herrlichen Betonbrocken aus dem Boden hebeln. Ich karrte ihn auf der Sackkarre aus dem Haus, verlor die Kontrolle und… naja, sehr selbst was mit der Karre passierte.

Natürlich gab es noch ein Abschiedsfundament

Die Säule und ihr Fundament sind weg

Der Vorschlaghammer trägt ebenfalls Kriegswunden davon

Beim Versuch den Betonklotz zu zerlegen, traf ich nicht zielsicher und lädierte auch gleich das schöne neue Hämmerchen *heul*

Die Achse von der Sackkarre hat es schon wieder erwischt

Morgen kommen die Zimmerleute wieder und setzen dann hoffentlich die Hausecke in einen anständigen Zustand. Nächste Woche dann, werden die Baustützen entfernt.

Ein letzter Blick auf die Hausecke